Schwäbische Zeitung (Biberach)
Glücksfall Beavers
American Football ist derzeit die erfolgreichste Sportart in und rund um Biberach. Ohne Frage. Die Beavers marschieren unaufhörlich. Innerhalb von drei Jahren ist jetzt die zweite Meisterschaft perfekt gemacht worden. Die Regionalliga könnte nach nur einer Saison schon wieder Geschichte sein. Im September kann die Mannschaft von Dominik Brodschelm in die Zweite Liga aufsteigen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Zweite Liga. Gegen Darmstadt und Fürstenfeldbruck muss man mindestens Zweiter werden, dann könnte es in der kommenden Saison das Derby gegen die Razorbacks aus Ravensburg geben – wenn die nicht in die Erste Liga aufsteigen. Oberschwaben scheint ein gutes Pflaster für die Footballer zu sein. Auch für Amerikaner, die zunehmend den Weg hierher finden. Sportlich und wohl auch finanziell haben die Beavers an Anziehungskraft gewonnen. Gut so, denn nur so dürfte der Erfolg überhaupt möglich sein. Die Mischung macht es eben – wie überall. Gute, entwicklungsfähige einheimische Spieler ergänzt mit einigen Hochkarätern, die das Team sportlich voranbringen und die auch menschlich passen. Diesen Weg gehen die Beavers und auch die Razorbacks. Der Erfolg gibt ihnen recht. Und die Zuschauer honorieren dies. Sie sind hungrig auf American Football. Sicher nicht allein nur wegen des Sports auf dem Feld. Der kann sich auch ziehen. Mindestens ebenso wichtig ist die Party rund um das Spiel. Mit Show, Musik und American Way of Life zieht man vor allem die junge Generation ins Biberacher Stadion, die längst keine Lust mehr hat, sich ein Fußballspiel auf hiesigem Niveau anzusehen. Das schaffen nur noch die Dorfclubs. Die Beavers sind insofern ein Glücksfall. Sie drücken ein Lebensgefühl aus für die junge Generation: Spaß verbunden mit harter Arbeit.
In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbische Zeitung“das Sportgeschehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwinkern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an redaktion.sport.biberach@ schwaebische.de