Schwäbische Zeitung (Biberach)
Gespannt auf das neue Format
Handball, Sparkassen-Cup: Vertreter des EVFH und des Haupt- und Namenssponsors blicken auf das Turnier in Ehingen und stellen die Veränderungen 2018 vor
EHINGEN (aw) - Einiges ist neu beim Sparkassen-Cup 2018. Darauf wiesen die Verantwortlichen des seit 1987 bestehenden internationalen Handballturniers in der Ehinger Längenfeldhalle und des Haupt- und Namenssponsors Sparkasse Ulm bei einer Pressekonferenz in Ehingen hin. Nur vier statt sechs Mannschaften sind am 11./ 12. August dabei, wodurch sich auch der Modus ändert. Und für Stefan Bill ist es das erste Turnier als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Ulm.
„Es ist für mich der erste Sparkassen-Cup, aber ich bin vorweg schon etwas geprägt“, sagte Bill, der bei der Sparkasse Ulm im April die Nachfolge von Manfred Oster angetreten hatte. „Mir wurde mitgegeben, welch bedeutende Veranstaltung der Sparkassen-Cup ist.“Zum sechsten Mal firmiert das Handballturnier, das lange Schlecker-Cup und einmal (2012) EVFH-Cup hieß, nun als SparkassenCup. Die Veranstaltung strahle auf den Alb-Donau-Kreis und die Stadt Ulm aus und werde daher gern unterstützt. „Was wir in der Region erwirtschaften, wollen wir ein Stück weit zurückgeben“, so Bill, der auch das ehrenamtliche Engagement beim Turnierveranstalter hervorhob.
Gespannt auf den Sparkassen-Cup 2018 blicken auch die Verantwortlichen des Ehinger Vereins zur Förderung des Handballsport (EVFH), der das Turnier ausrichtet und mit den Überschüssen unter anderem den Handballnachwuchs und die Trainerausbildung in der Region fördert. Der EVFH-Vorsitzende Tobias Krohn hatte schon vor Wochen das neue Format mit vier Mannschaften angekündigt und die Veränderung vor allem mit wirtschaftlichen Erwägungen begründet. Auch bei der Pressekonferenz in der Hauptstelle der Sparkasse Ulm in Ehingen ging er kurz darauf ein. Die Förderung des Handballsports in der Region, deretwegen das Turnier ausgerichtet wird, sei nur möglich, „wenn wir die Ressourcen auch erwirtschaften“.
Längere Pause mit Live-Musik
Die Verringerung auf vier Teams hat aus Sicht des EVFH-Vorsitzenden weitere Vorteile. Dass es nicht mehr neun, sondern nurmehr sechs Spiele gibt, entzerrt den Terminplan – vor allem am ersten Turniertag mit bisher sechs und jetzt noch vier Spielen. „Bisher war es so, dass es von Samstagvormittag bis spätabends ein Spiel nach dem anderen gab“, so Krohn. Mit weniger Mannschaften sei eine längere Pause am Samstagnachmittag möglich – was laut Krohn auch etliche Zuschauer befürworten. In der rund dreistündigen Spielpause gibt es daher erstmals beim SparkassenCup Live-Musik vor der Halle mit der Band Get Back. „Wir hoffen, dass es gut ankommt.“
Der Veranstalter wünscht sich auch, dass der neue Spielmodus Anklang findet. Ein Endspiel der beiden Gruppensieger wie bisher wird es 2018 nicht geben, gespielt wird in einer Gruppe, Jeder gegen jeden. „Wir wollen dennoch für Endspielatmosphäre sorgen“, sagt Tobias Krohn. Die sportliche Leitung des EVFH, Andreas Wax und David Drenovak, ließ daher die Abfolge der beiden Spiele am Sonntag offen – klar ist, dass am zweiten Tag Nantes und Göppingen sowie Stuttgart und RibeEsbjerg aufeinandertreffen, nicht aber, mit welcher Partie das Turnier endet. In diesem Spiel soll es um den Turniersieg gehen. „Das werden wir am Samstagabend festlegen“, so Krohn.
Nachgedacht wurde auch über einen Umzug von der Längenfeldhalle in die neue JVG-Halle. Doch man entschied sich für die angestammte Spielstätte. „Wir hatten auch von den Mannschaften die Rückmeldung erhalten, dass sie in der Längenfeldhalle bleiben wollen, wegen der Stimmung und der Nähe zu den Zuschauern“, sagte Krohn. Auch für den Veranstalter ist es in vertrauter Umgebung einfacher. „In der neuen Halle müsste vieles neu organisiert werden.“Einen Umzug schloss Krohn für die Zukunft aber nicht kategorisch aus, aber dabei gilt wie für das gesamte Turnier: Der EVFH will die Erfahrungen mit dem veränderten Turnier abwarten und danach wird sich weisen, wie es weitergeht. Auch, was die Zusammenarbeit mit der Sparkasse Ulm angeht. Die Veranstaltung „hat in unserem Haus einen gewissen Stellenwert“, sagte Bill, der sich zum Engagement in den nächsten Jahren nicht konkret äußerte. „Wir haben gezeigt, dass wir ein zuverlässiger Partner sind. Aber der Ball liegt zuerst bei den Organisatoren.“Beim EVFH gilt die ganze Konzentration derzeit dem anstehenden Turnier. „Wir werden in diesem Jahr den neuen Modus testen und dann entscheiden, ob wir längerfristig oder wie bisher mittelfristig zusammenarbeiten“, so Krohn.
Drei bekannte Teams, ein Neuling
Zum Erfolg des Turniers 2018 werden auch die Mannschaften beitragen. David Drenovak, stellvertretender Sportlicher Leiter, stellte die vier Teams des Turnier 2018 kurz vor. Drei davon sind bekannt in Ehingen: Der französische Spitzenklub HBC Nantes, Champions-League-Finalist 2018, spielt zum dritten Mal mit und ist wie im Vorjahr Titelverteidiger – diesmal allerdings ohne Publikumsliebling Dominik Klein, der seine Karriere beendete. Einmal Turniersieger, 2001, war Frisch Auf Göppingen, das mit namhaften Verpflichtungen (unter anderem Ivan Sliskovic von RK Celje) nach zwei durchwachsenen Bundesliga-Jahren wieder ins obere Tabellendrittel strebt.
Auch der zweite Bundesligist im Turnier kommt aus Württemberg: der TVB Stuttgart mit früheren Weltmeistern wie Johannes Bitter und Michael Kraus und jungen Talenten. „Stuttgart ist mit vielen deutschen Nachwuchsspielern besetzt und entwickelt sich, wie der VfB Stuttgart im Fußball, zu einer Talentschmiede“, sagte Drenovak. Vierter im Bunde 2018 ist ein Neuling: der dänische Erstligist Ribe-Esbjerg, ein Verein, der 1973 gegründet wurde und erst seit rund zehn Jahren auf Profisport setzt, peilt nicht nur die nationale Spitze an, sondern strebt auch auf die europäische Bühne.
Alle Informationen zum Sparkassen-Cup am Wochenende 11./12. August in der Ehinger Längenfeldhalle gibt es im Internet auf ●» www.sparkasse-ulm-cup.de
Über diese Seite sind auch Eintrittskarten im Vorverkauf erhältlich.