Schwäbische Zeitung (Biberach)
Auch mit 80 musikalisch immer noch topfit
Seniorenorchester des Blasmusik-Kreisverbandes Biberach und Rißtalsenioren geben Konzert
WINTERSTETTENSTADT (aß) - 90 Seniorenblasmusiker haben am Sonntagabend vor dem Rief-Haus in Winterstettenstadt ein gefälliges Serenadenkonzert gegeben.
Kreisweit lädt das Seniorenorchester des Blasmusik-Kreisverbandes Biberach einmal im Jahr zu einem Serenadenkonzert ein. Konzertpartner waren die Rißtalsenioren. Der Platz vor dem Rief-Haus bot ein schönes Ambiente mit idyllischer Atmosphäre. Ein mit Stroh beladener Ballenwagen diente als Sonnenschutz. Schmissig eröffneten die 55 Damen und Herren der Kreissenioren unter der Leitung von Heinrich Rothermel die Serenade mit dem Marsch „St. Triphon“.
Dass die aus dem ganzen Landkreis angereisten Senioren nicht zum „alten Eisen“gehören, bewiesen die Musiker, die meisten mit weißem Haar, bei der Serenade. Dirigent Heinrich Rothermel, der für den erkrankten Musikdirektor Hans Ruf das Orchester leitete, hatte neben traditionellen Stücken, Pop- und Rocktitel sowie Solostücke im Gepäck. Der Song „A Whiter Shade of Pale“, der erfolgreichste Hit der britischen Band Procol Harum, ist ein Klassiker der Pop- und Rockmusik. Ein wahrlicher Polkatraum war danach die Polka „Sommertraum“, aus dem Repertoire der Blaskapelle „Die Jungen Böhmischen“. Die „singenden Saxofone“mit Anton Ruf, Franz Gassebner, Dorothea Schramm, Silvia Weber, Manfred Hensinger und Karl Middelhoff, interpretierten mit „Singin’ Sax“eine klangvolle ShowNummer im Billy-Vaughn Stil. In einem Medley der Schlagerlegende Connie Francis der 1960er- Jahre, waren Lieder wie Paradiso, Barcarole in der Nacht oder Schöner fremder Mann, zusammengefasst. Karin Föhr führte humorvoll durch das Programm.
Den zweiten Teil der Serenade übernahm Josef Gnann mit den Rißtalsenioren. Als Hommage an die östereichische Kaiserin Elisabeth spielten sie den „Kaiserin Sissi“Konzertmarsch. Beim Slow Rock „Traumland“, machte das Trompetenregister auf sich aufmerksam. Ruhe und Gemütlichkeit strahlten die Solisten Robert Ott (Tenorhorn) und Erwin Buck (Bariton) bei der auswendig vorgetragenen mährischen Polka Nr. 37 aus. Mit Witz und Humor gab Vorstand Hermann Ruß Erklärungen zu den Stücken.
Musikdirektor Hans Ruf und der Ehrendirigent des Musikvereins Winterstettenstadt, Hans Laub, waren als Gäste beim Serenadenkonzert. Zum Abschluss erklang von beiden Kapellen gemeinsam der Polkahit von Kurt Gäble „Wir Musikanten“, dirigiert von Ruf. Mit dem Marsch „Alte Kameraden“, am Dirigentenpult Hans Laub, ging eine schön gestaltete Serenade zu Ende. Und: Die rund 350 Besucher, vorwiegend Ü-60-Publikum, sparten nicht mit Applaus.
Über den Seniorenbeauftragten Walter Messek habe die Gemeinde eine gute Verbindung zur Kreisseniorenkapelle, verriet Bürgermeister Jürgen Schell. „Es ist ein schöner Platz vor dem Rief-Haus, ein super Publikum und eine gute Atmosphäre“, lobte Schell. Otto Gnann ist das älteste Mitglied bei den Rißtalsenioren. Er habe seine Freude an der Musik „und man kommt unter die Leut’“, sagte der 82-Jährige Flügelhornist augenzwinkernd.