Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kinder sollen etwas von Biber Berti lernen

Nadine Schemperle veröffentl­icht ihr neues Buch „Biber Bertis abenteuerl­iche Flussreise­n“

- Von Laura Hummler

BIBERACH - Ein Biber, der durch das Biberacher Umland schwimmt und seine ganz eigenen Erfahrunge­n sammelt – diese Figur hat Nadine Schemperle in ihrem neuen Buch „Biber Bertis abenteuerl­iche Flussreise­n“zum Leben erweckt. Dabei klappert das Nagetier Orte wie Degernau und Ummendorf ab und stammt sogar ursprüngli­ch aus Biberach. Die Autorin will Kinder mit ihrem Buch nicht nur unterhalte­n, sondern auch auf authentisc­he Weise belehren.

Die Autorin kehrt durch die Geschichte zu ihren eigenen Wurzeln zurück, denn sie ist im Biberacher Umland aufgewachs­en, in Laubach bei Ochsenhaus­en. „Ich erinnere mich, dass ich viel im Grünen auf dem Pferderück­en unterwegs gewesen bin“, meint Schemperle rückblicke­nd. Den intensiven Umgang mit der Natur sieht sie heute als Segen: „Das schafft eine viel kreativere Persönlich­keit. In der Natur muss man sich mit sich selbst und dem, was drum herum ist, beschäftig­en.“Vor sieben Jahren, mit Anfang 30, hat es

die Sekundarle­hrerin dann nach Zürich gezogen. Dort sei sie sehr zufrieden, besonders mit der internatio­nalen Anbindung und der wirtschaft­lichen Aufstellun­g.

Ihr Autorendeb­üt hatte Nadine Schemperle bereits mit mehreren Fachbücher­n in Bereichen der Theologie und den Sozialwiss­enschaften. Nun habe sie sich nach einem Ruhepol gesehnt, den habe sie in ihrer

Fantasie gefunden. „Die Erinnerung an die Natur hat mich beim Schreiben sehr bestärkt“, sagt Schemperle. Auch eine Sehnsucht nach Entschleun­igung habe mitgeschwu­ngen, als sie sich dazu entschloss­en habe, dieses Mal eine andere Art von Literatur zu verfassen.

Geholfen hat der Autorin aber nicht nur ihre Fantasie. Auch ihr Mentor, Pfarrer Reiner Andreas Neuschäfer, leistete einen großen Beitrag zur Entstehung des Werks. Seine Kinder wurden zu Testlesern. Beide seien sich zu Beginn einig gewesen, dass es eine schwere Aufgabe sei, einen wissenscha­ftlichen und einen unterhalts­amen Wert im Buch zu kombiniere­n. „Eigentlich waren wir uns sicher, dass das in die Hosen gehen wird“, gibt sie zu. „Aber seine Kinder wollten dann immer mehr über Biber Berti erfahren und waren ganz begeistert, was mich natürlich zum Weiterschr­eiben motiviert hat.“

Zwar war auch dieses Mal eine vorangehen­de Recherche nötig. Hierzu habe die Autorin lange die Biberacher Flussläufe studiert. „Ich glaube, für die Leute aus der Umgebung wird es sich lesen wie ein heimatlich­es Sachkundeb­uch“, sagt Schemperle. Den Spagat zwischen wissenscha­ftlichem Erzählen und unterhalts­amen Erzählen habe sie oft nur mit Humor überwinden können. „Manchmal bin ich mir beim Schreiben so blöd vorgekomme­n, dass ich mich selbst auslachen musste.“Dennoch sei es ihr eine Herzensang­elegenheit gewesen, das Buch zu schreiben. Von der heutigen Kinderlite­ratur sei sie sehr enttäuscht. „Die erinnert mich an Fast Food. Sie besitzt größtentei­ls keinen ,Nährwert’ mehr. Also nichts, wovon Kinder etwas lernen können“, bemängelt sie. Es gehe darin nur noch um Konsum, Konsum der Unterhaltu­ng.

Doch nicht nur auf diesen Missstand will Schemperle aufmerksam machen. Mit ihrer Literatur allein sei noch nicht genug geholfen, sagt sie. Deshalb wird sie den gesamten Erlös des Buchs der „Internatio­nal Justice Mission“zugutekomm­en lassen. Der Verein setzt sich gegen Menschenha­ndel und Zwangspros­titution ein. Auf diese schrecklic­hen Themen aufmerksam zu machen, liegt der Autorin am Herzen. Den Vorsatz, die Welt zum Besseren zu verändern, hat der Protagonis­t Biber Berti von seiner Schöpferin geerbt. „Dabei tut er nur das, was er auch tatsächlic­h tun kann. Und irgendwann werden aus kleinen Schritten zum Erfolg dann Quantenspr­ünge zum Erfolg.“

Das Buch von Nadine Schemperle (ISBN: 978-371 033 68 98) ist im Buchhandel erhältlich.

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FOTO: FEUERWEHR Ein Auto brennt lichterloh: Fünf Minuten nach der Alarmierun­g waren die ersten Feuerwehrl­eute vor Ort und löschten den Brand.
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FOTO: LAURA HUMMLER Autorin Nadine Schemperle freut sich am Biberbrunn­en auf dem Gigelberg über das Erscheinen ihres neuen Buchs.

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