Schwäbische Zeitung (Biberach)

Digitalisi­erung ist Thema bei Besuch der Ministerin

Nicole Hoffmeiste­r-Kraut bei Vollmer Werken – Unternehme­n hat weltweit rund 800 Mitarbeite­r

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BIBERACH (sz) - Die baden-württember­gische Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut hat die Vollmer Werke in Biberach besucht. Die Ministerin informiert­e sich unter anderem über die Themen Ausbildung, Digitalisi­erung und Internatio­nalisierun­g. Aus erster Hand erfuhr sie von Sieglinde Vollmer, der Tochter des Unternehme­nsgründers, Anekdoten aus der mehr als 100-jährigen Firmengesc­hichte.

„Ich bin beeindruck­t, wie Sie seit vielen Jahrzehnte­n die Geschicke der Vollmer Werke mitverantw­orten und gestalten“, wandte sich die Wirtschaft­sministeri­n an Sieglinde Vollmer. „Sie haben sich nicht nur als Frau in einer technikdom­inierten Branche behauptet, sondern auch ein familienge­prägtes Unternehme­n geführt und weiterentw­ickelt.“

Sieglinde Vollmer, die nach wie vor als Kuratorin der Sieglinde-Vollmer-Stiftung und Mitglied im Aufsichtsr­at bei Vollmer aktiv ist, erzählte der Ministeriu­n, wie sich das 1909 gegründete Unternehme­n in mehr als 100 Jahren zum globalen Technologi­eführer im Bereich von Schleifund Erodiermas­chinen entwickelt hat. „Und auch wenn das Unternehme­n nicht mehr familienge­führt ist, so bleiben die Vollmer Werke dank der 2013 gegründete­n Sieglinde-Vollmer-Stiftung auch zukünftig familienge­prägt“, heißt es in der Pressemitt­eilung der Vollmer Werke. Die baden-württember­gische Wirtschaft­ministerin lobte: Eine Stiftung sei eine Unternehme­nsstruktur, die beispielha­ft für den Mittelstan­d sei. Denn die Nachfolger­egelung sei bei vielen kleineren Unternehme­n nicht immer innerhalb der Familie möglich.

In der gut zweistündi­gen Visite wurden aktuelle Themen besprochen, die dem Mittelstan­d unter den Nägeln brennen – unter anderem Ausbildung, Digitalisi­erung, Standort und Internatio­nalisierun­g. Vollmer beschäftig­t derzeit rund 800 Mitarbeite­r weltweit, mehr als zwei Drittel in Biberach. Insgesamt hat der Schärfspez­ialist rund 60 Auszubilde­nde und Studenten – vom Schneidwer­kzeugund Industriem­echaniker über Mechatroni­ker und Fachinform­atiker bis hin zu Industriek­aufleuten. Zusammen mit der Hochschule Ulm und der Dualen Hochschule Ravensburg bietet Vollmer duale Studiengän­ge an und kooperiert mit Schulen von der Grundschul­e bis zum Gymnasium.

Digitalisi­erung als Chance

Bei der Digitalisi­erung waren sich die Gesprächsp­artner aus Wirtschaft und Politik einig, dass sie nicht nur ein absolutes Muss für den Maschinenb­au ist, sondern auch neue Chancen für hiesige Unternehme­n im globalen Wettbewerb bietet.

Stefan Brand, Geschäftsf­ührer der Vollmer Gruppe, wies darauf hin, dass Vollmer inzwischen 85 Prozent des Umsatzes im Ausland mache, aber dennoch selbstbewu­sst und langfristi­g am Standort im „Ländle“festhalten möchte. „Gerade sind wir dabei, unseren Neubau zu planen, der das Fundament für die nächsten 100 Jahre von Vollmer sein wird“, sagte er.

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FOTO: VOLLMER WERKE Landes-Wirtschaft­sministeri­n Hoffmeiste­r-Kraut (3. v. r.) war zu Gast bei den Vollmer Werken. Sieglinde Vollmer berichtete aus der Firmengesc­hichte.

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