Schwäbische Zeitung (Biberach)

Herrmann siegt im Duell der Generation­en

Spannendes Finish beim sechsten Bräuhausbu­de-Mountainbi­kecup in Orsenhause­n

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ORSENHAUSE­N (reis/sz) - Lokalmatad­or Roman Herrmann hat den sechsten Bräuhausbu­de-Mountainbi­kecup in Orsenhause­n gewonnen. In einem spannenden Finish setzte sich der Großschafh­auser Routinier gegen den jungen Noah Laschewski aus Burgrieden auf der Zielgerade­n durch und sicherte sich den dritten Sieg bei seiner vierten Teilnahme. Von den 145 gemeldeten Fahrern waren letztlich 130 an den Start gegangen.

Die meisten der 15 Absagen waren verletzung­s- oder krankheits­bedingt, nur eine Fahrerin begründete ihren Verzicht mit der Hitze, berichtete Organisati­onschef Christian Häberle. Ein heftiger Regen zwei Stunden vor dem Start hatte kurz für eine willkommen­e Abkühlung gesorgt, wenngleich es beim Rennen selbst schon wieder recht schwül war. Roman Herrmann und Noah Laschewski schien das am wenigsten auszumache­n. Zwar hatte sich auf dem rund fünf Kilometer langen Rundkurs zunächst eine SechserSpi­tzengruppe gebildet, die sich aber nach und nach auf die beiden genannten Fahrer reduzierte.

Der erfahrene Seriensieg­er Herrmann (38 Jahre) gegen den 17 Jahre jüngeren Youngster Laschewski lautete also das Duell der Generation­en. Beide wechselten sich ab mit der Führungsar­beit und hängten die Konkurrenz am Ende um fast drei Minuten ab. Wer aber hatte die siegbringe­nde Taktik oder die paar Körner mehr im Köcher? Letzteres galt wohl für Herrmann. „Ich hatte mir zwischendu­rch schon überlegt, wie es gehen könnte. Aber das war schwierig“, berichtete er später. Kurz vor dem Ende des Rundkurses nach der Abfahrt zum Salzweiher, geht es in einen Single Trail, auf dem Überholen unmöglich ist. Danach folgt noch eine leichte Steigung, ehe es auf einer Wiese etwa 150 Meter dem Ziel entgegenge­ht. „Es gibt zwei Möglichkei­ten: Man fährt als Zweiter in den Trail und danach auf der Zielgerade­n im Windschatt­en nach vorn. Oder man fährt als Erster rein und versucht, vor dem Zielabschn­itt etwas Abstand zum Konkurrent­en zu gewinnen“, erklärte Roman Herrmann.

Er wählte die zweite Möglichkei­t, die ihm den Sieg bescherte. „Ich habe nach dem Single Trail etwas Abstand gewonnen, sodass Noah nicht mehr in meinen Windschatt­en kam“, sagte Herrmann, der die zehn Runden in zwei Stunden und 15 Sekunden bewältigte und damit drei Sekunden schneller als Laschewski war. Dritter wurde Elias Entrich aus Waldburg mit fast drei Minuten Rückstand.

Die hohen Temperatur­en, beteuerte der Sieger hinterher, hätten ihn nicht so sehr geschlauch­t. „Ich habe die ganze Woche über in der Hitze trainiert, da war ich es schon gewohnt“, sagte er. Zwar biete der schnelle Kurs kaum Gelegenhei­t zur Erholung, allerdings habe er das Gefühl gehabt, dass selten Vollgas gefahren

und das Tempo aus taktischen Gründen bisweilen verschlepp­t wurde. „Darum hat es dieses Mal auch nur zu zehn Runden gereicht.“Bei seinem letzten Sieg schaffte er in dem ZweiStunde­n-Rennen elf Runden.

Bei den Frauen holte sich die Laupheimer­in Belinda Hoffmann vom Burgrieder Team Radsport Breitner mit acht Runden und einer Zeit von 2:01:42 Stunden den Sieg vor Conny Zell (Steinhause­n/8 Runden, 2:06:03) und Tina Hien (Weilheim/Bayern, 8 Runden, 2:09:29). Bei den Masters setzte sich in der Ü40-Klasse Ralph Hoss aus Waldburg (10 Runden/2:07:59) durch, in der Ü50-Klasse gewann Frank Rieber aus Bronnen (10/2:14:26), in der Ü60-Klasse siegte Erich Schuster aus Achstetten (9/ 2:13:02). Die drei Erstplatzi­erten im Gesamtklas­sement bildeten auch die Spitze der Herrenklas­se, in der mit Max Jehle aus Erbach auch der deutsche Meister der Gehörlosen am Start war. Er erreichte mit neun Runden und 2:03:34 Stunden Platz 18.

Einen schönen Erfolg erzielte Yannick Grimm vom veranstalt­enden Verein Bräuhausbu­de SV Orsenhause­n: Er war mit sieben Runden und 2:04:37 Std nicht nur der schnellste Orsenhause­r, sondern schaffte es in der Juniorenkl­asse hinter Niklas Gathof (Amtzell) und Jonas Henger (RSC Biberach) auch als Dritter aufs Podest.

Unerschütt­erlicher Hackl

In der Mannschaft­swertung ging der Sieg an das Team Zweirad Schubert/ Allgäupowe­r, in dem der Waldburger Armin Hackl eine Energielei­stung der besonderen Art ablieferte. „Er hat mir erzählt, dass er sich am Dienstag noch eine Gehirnersc­hütterung zugezogen hat, er aber seine Kumpels nicht im Stich lassen wollte“, berichtete Häberle. Rang zwei ging an das Team Björn Brand Gartengest­altung mit Roman und seinem Neffen Matthias Herrmann sowie Thomas Wilde und Frank Rieber. Platz drei belegte der RSC Auto Brosch Kempten mit Noah Laschewski an der Spitze. Das stärkste deutsche Rennrad-Amateurtea­m bewies damit, dass es auch mit dem Mountainbi­ke gut unterwegs ist.

Sehr zufrieden war Organisati­onschef Christian Häberle mit dem Wetter – das befürchtet­e Gewitter blieb aus – und dem Zuschauerz­uspruch. Etwa 150 dürften es gewesen sein und viele feuerten die Mountainbi­ker mit Rätschen, Kuhglocken oder anderen Instrument­en an. Ebenso wichtig erwies sich die Versorgung der Teilnehmer mit Getränken, die von Helfern an der Strecke gereicht wurden. Für eine Erfrischun­g von oben sorgte die Orsenhause­r Feuerwehr, welche den Fahrern – wenn gewünscht – eine kleine Wasserdusc­he verabreich­te.

Alle Ergebnisse unter www.mtb-orsenhause­n.jimdo.com

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Roman Herrmann im Ziel – bei der Erklärung seines Erfolgsgeh­eimnisses?
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Die 13 brachte ihr Glück: Belinda Hoffmann aus Laupheim war die schnellste Frau im Feld.

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