Schwäbische Zeitung (Biberach)
Wer das Lachen aus dem Keller holte
Im Ausland ist der Deutsche für alle möglichen Dinge bekannt – Gründlichkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Liegestuhlreservierung mittels Handtuch – aber Humor gehört nicht dazu. Neidvoll blickt der Bundesbürger also über den Kanal nach England, wo es den gleichnamigen englischen Humor gibt. Gelegentlich auch in den sternenlosen Nachthimmel, aus Sehnsucht nach dem schwarzen Humor. Der einzige Deutsche, der wirklich lustig ist, heißt Fips Asmussen und ist heuer 80 Jahre alt geworden – obwohl er den besten Witz der Welt, der am Ende dieses Textes steht, gar nicht erfunden hat.
Fips Asmussen, der das Lachen angeblich aus dem Keller holte, war ursprünglich gelernter Schriftsetzer, bevor er ins humoristische Fach wechselte, um fortan so etwas wie den deutschen Humor zu konstruieren. Beispiel: „Ich wollte im Urlaub meinen Kummer ertränken, aber meine Frau wollte nicht ins Wasser.“Darüber hinaus versuchte sich der heute im sachsen-anhaltinischen Querfurt lebende Künstler auch auf dem Gebiet der Musik. Unvergessen seine gesungene Darbietung „Ein Korn im Feldbett“, angelehnt an die Schlagerhymne Jürgen Drews‘scher Provenienz „Ein Bett im Kornfeld“. Damit ist eigentlich das meiste über Herrn Asmussen gesagt, wir wünschen jedenfalls nachträglich alles Gute zum 80.
Nun also der beste Witz der Welt: Spazieren zwei Zahnstocher die Straße entlang. Als sie von einem Igel überholt werden, sagt der eine Zahnstocher zum anderen: „Wenn ich gewusst hätte, dass hier ein Bus fährt ...“(nyf)