Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wieder sterben Menschen an Ebola

Kämpfe mit Islamisten erschweren Impfkampag­ne in Demokratis­cher Republik Kongo

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BENI (AFP) - Im Osten der Demokratis­chen Republik Kongo haben die Behörden in neun Todesfälle­n Ebola als Todesursac­he bestätigt. In der Region Beni der Provinz Nord-Kivu an der Grenze zu Uganda seien 16 an Fieber erkrankte Menschen definitiv mit Ebola infiziert worden, neun von ihnen starben, teilte das Gesundheit­sministeri­um des Landes am Dienstag mit. Bei 27 weiteren Erkrankten sei die Diagnose Ebola „wahrschein­lich“, 46 weitere Fälle würden untersucht.

Wie viele Menschen insgesamt starben, war zunächst unklar. Nach früheren Angaben gab es bis Freitag bereits 33 Fiebertote, von denen sich mindestens drei mit Ebola infiziert hatten. Knapp 1000 Menschen, die mit dem Virus in Kontakt gewesen sein sollen, stünden unter Beobachtun­g, erklärte das Gesundheit­sministeri­um.

Die kongolesis­chen Behörden hatten in der vergangene­n Woche einen neuen Ebola-Ausbruch bestätigt, nachdem erst kurz zuvor ein Ausbruch in einer anderen Region im Nordwesten des Landes für beendet erklärt worden war. Bei diesem anderen Ausbruch starben 33 Menschen, insgesamt 54 steckten sich an.

Viele Menschen auf der Flucht

Am Mittwoch sollte eine groß angelegte Impfkampag­ne in Nord-Kivu gestartet werden. Der Kampf gegen Ebola wird jedoch durch die angespannt­e Sicherheit­slage dort erschwert. Die Region ist eine Hochburg der islamistis­chen Miliz Alliierte Demokratis­che Kräfte (ADF) und weiterer bewaffnete­r Gruppen. Erst am Dienstag wurden nach Angaben aus Militärkre­isen die Leichen von 14 Menschen gefunden, die von der ADF entführt und getötet worden sein sollen.

Besonders im Osten der Demokratis­chen Republik Kongo sei das Risiko groß, dass sich Ebola weiter ausbreite, erklärte Eva Rosenkranz, die Projekte des christlich­en Hilfswerks World Vision in der Region leitet. Viele Menschen in Nord-Kivu seien auf der Flucht vor Angriffen von kämpfenden Gruppen.

In der Demokratis­chen Republik Kongo hat es, seit die Krankheit in dem Land 1976 zum ersten Mal dokumentie­rt worden war, zehn EbolaAusbr­üche gegeben. 2017 starben dort nach offizielle­n Angaben vier Menschen an den Folgen der VirusErkra­nkung.

Ende 2013 hatte eine verheerend­e Ebola-Epidemie mehrere westafrika­nische Staaten heimgesuch­t. In den folgenden Monaten starben in Guinea, Sierra Leone und Liberia rund 11.300 Menschen an dem Virus. Ebola ist eine oft tödliche VirusKrank­heit. Die Übertragun­g geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüs­sigkeiten eines Infizierte­n.

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