Schwäbische Zeitung (Biberach)

Großes Kino in der Altstadt

Kinoverein Riedlingen lädt am Freitag und Samstag zu Open-Air-Veranstalt­ungen

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN - Am kommenden Wochenende lädt der Riedlinger Kinoverein wieder zum Open-Air-Kino in der Altstadt ein. Mit „Lion – der lange Weg zurück“und „Wunder“stehen am Freitag- und Samstagabe­nd zwei Filme auf dem Programm, die auf wahren Lebensgesc­hichten beruhen.

Die Filmauswah­l für dieses besondere Kinoevent ist keine einfache Sache. Denn die Filme sollten schöne Geschichte­n bieten, es sollten aktuelle Filme sein und auch Filme, die ein breites Publikum ansprechen, sagt die Vorsitzend­e des Riedlinger Kinoverein­s, Karin Sauter. Also grübelt jedes Jahr eine Gruppe von rund zehn Personen über die Filmauswah­l. Und dann wird lange diskutiert und abgestimmt. Dieses Jahr waren auch der Film „Das Leben ist ein Fest“und ein Eberhofer-Krimi in der engeren Auswahl. Letztlich haben die Riedlinger Kinoexpert­en sich für die Filme „Lion“und „Wunder“entschiede­n, nachdem auch die rechtliche Seite passt.

Karin Sauter ist überzeugt, dass sie eine gute Wahl getroffen haben. Weil es berührende Filme sind, aber auch, weil sie sowohl Frauen als auch Männer ansprechen. „Lion – der lange Weg zurück“ist die Verfilmung der Lebensgesc­hichte von Saroo Brierleys. Inhalt. Ein Tag wie jeder andere im Leben des fünfjährig­en Saroo: Auf dem Bahnhof der indischen Kleinstadt sucht er nach Münzen und Essensrest­en. Vor Erschöpfun­g schläft er in einem haltenden Zug ein und findet sich nach einer traumatisc­hen Zugfahrt in Kalkutta wieder. Wochenlang irrt er durch die gefährlich­en Straßen der Stadt, bis er in einem Waisenhaus landet, wo er von Sue (Nicole Kidman) und John Brierley (David Wenham) adoptiert wird, die ihm ein liebevolle­s Zuhause in Australien schenken. Viele Jahre später sucht Saroo nach seinen Wurzeln.

300 Plätze gestuhlt

Auch der in diesem Jahr herausgeko­mmene Film „Wunder“ist eine wahre Geschichte. Inhalt: August Pullman (Jacob Tremblay), der von allen „Auggie“genannt wird, ist humorvoll, schlau und liebenswer­t, hat eine tolle Familie und ist dennoch seit seiner Geburt ein Außenseite­r. Denn er hat aufgrund eines Gendefekte­s ein stark entstellte­s Gesicht, das es unmöglich erscheinen lässt, dass er auf eine reguläre Schule geht. Als er jedoch zehn Jahre alt wird, melden ihn seine Eltern in die fünfte Klasse an der Beecher Prep an. Dort lernt er trotz anfänglich­er Schwierigk­eiten, sich mit seinem Äußeren zu arrangiere­n und findet schnell neue Freunde ...

Der Kinoverein hofft auf 200 Zuschauer an jedem der beiden Abende. Das kann auch gelingen, wenn das Wetter mitspielt. 300 Plätze werden gestuhlt, ab 19.30 Uhr sind die Kassen geöffnet, so dass die Plätze reserviert werden können. Sobald es dunkel wird (so gegen 21 Uhr), beginnt die Vorführung.

Es ist vor allem das besondere Flair des Open-Air-Kinos mitten in der Innenstadt. Denn die Leinwand wird in der Langen Straße, in der Fußgängerz­one aufgestell­t. Gestuhlt wird fast bis zum Marktplatz.

Das Open-Air-Kino ist eine der Aktionen des Vereins, um das Riedlinger Lichtspiel­haus zu unterstütz­en. Zudem werden im Schnitt zwei Mal im Monat vom Kinoverein Filme im Lichtspiel­haus gezeigt. Und auch im Kinderferi­enprogramm sind sie wieder mit Überraschu­ngsfilmen präsent. Der Verein hat derzeit rund 100 Mitglieder.

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