Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ein buntes Bekenntnis zur Toleranz
Am Samstag findet in Ulm der Christopher Street Day statt, der ein Zeichen gegen Ausgrenzung setzen will
ULM/NEU-ULM (sz) - Jeder Mensch ist wie er ist. Dieses Motto haben sich die Organisatoren des Ulmer Christopher Street Days (CSD) auf die Fahnen geschrieben, der am Samstag, 11. August, rund um den Ulmer Rathausplatz gefeiert wird. Menschen, die lesbisch, schwul, bisexuell oder auch Transgender sind, informieren über Ausgrenzung. Das Motto der Veranstaltung sei nicht nur auf die „gleichgeschlechtliche Liebe“bezogen, sondern auf alle Menschen, welche Ausgrenzung erfahren müssen. Aktuell führt der Verein „CSD Ulm/Neu-Ulm“eine Kampagne durch, die „Diversity welcome“(„Vielfältigkeit willkommen“) heißt. Firmen sind aufgerufen, sich offen, durch das Anbringen des „Diversity welcome“-Stickers zu einer Vielfalt in ihren Unternehmen und Institutionen zu bekennen.
Ab 14 Uhr wird es bunt rund um den Ulmer Rathausplatz. Viele Informationsstände von etwa der örtlichen Aids-Hilfe, dem Verein schwul-lesbischer Polizisten, der Jugendgruppe „Young and queer“, dem Frauentreff Ulm und dem Freundeskreis transidenter Menschen stehen wieder neben Ständen der örtlichen Politik sowie Essensund Getränkeständen rund um den Rathausplatz. Auch die kleinen Gäste finden ein Angebot am Stand der Kinderprogramm-Spezialisten von Pipapo. Erwartet werden Reden von politischen Parteien, sowie von Organisationen und Vereinen der örtlichen Community.
Auf der Bühne musizieren Schlagersänger Mike van Hyke, das Ulmer Quartett Living Harmony, die Songwriterin Balu, die Ulmer Popund Soulsängerin Boneca, der Travestiekünstlerin Rachel Intervention, der Memminger Musical-Darsteller Daniel Mladenov, DJane Elly aus Stuttgart und die Moderatorin Elise van Tastic.
Am Freitag, 10. August, findet in der Neu-Ulmer Petruskirche um 19 Uhr der CSD-Gottesdienst statt. Und eine Informationsveranstaltung rund um den CSD ist für Donnerstag, 9. August, in der Neu-Ulmer Gaststätte Don’t tell Mama (Turmstraße 38) geplant. Beginn: 19 Uhr.
Der historische Ursprung des CSD liegt im New Yorker Stadtteil Greenwich Village. In den 1960er Jahren gab es rund um die Christopher Street immer wieder Razzien in Lokalen, deren Kundschaft hauptsächlich aus schwul-lesbischer Klientel bestand. Am 28. Juni 1969 begannen sich Transsexuelle Latinas und Dragqueens gegen die Polizeiwillkür zu wehren. Es war der Auftakt zu tagelangen Straßenschlachten. Um des Aufstands zu gedenken, wurde ein Jahr nach dem Aufstand das Christopher Street Liberation Day Committee gegründet.