Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ortschafte­n von innen heraus weiterentw­ickeln

Verwaltung regt an, für Rot einen städtebaul­ichen Rahmenplan zu erstellen

- Von Katrin Bölstler

ROT AN DER ROT - Die Nachfrage nach Wohnraum und Baugrundst­ücken in Rot an der Rot ist groß. Mit dem neuen Baugebiet „Mönchsroth“entstehen nun erstmals seit 2005 einige Bauplätze im Außenberei­ch – doch auch in den Teilorten und Rot selbst gibt es einige Flächen, die potenziell für Wohnraum genutzt werden könnten. Um herauszufi­nden, welche Flächen dies sein könnten und um auch generell über die innerörtli­che Entwicklun­g nachzudenk­en, regt Bürgermeis­terin Irene Brauchle an, einen städtebaul­ichen Rahmenplan aufzustell­en. Die Idee wurde diese Woche erstmals im Gemeindera­t diskutiert.

„Der Vorschlag traf generell auf Zustimmung, wenn auch einige Räte zu bedenken gaben, dass es schwierig ist, private Flächen zu überplanen“, fasste Brauchle die Diskussion in der Gemeindera­tssitzung zusammen. Das Thema Wohnen beschäftig­e sie, seit sie ihr Amt angetreten habe. „Es sollte nicht unser Ziel sein, nur nach außen hin Baugebiete zu erschließe­n. Wir dürfen die Ortskerne nicht vergessen und müssen dafür sorgen, dass diese auch mittelfris­tig nicht aussterben“, erklärt sie. Daher sei es wichtig, die Ortschafte­n als gesamte Einheit von Experten unter die Lupe nehmen zu lassen, um herauszufi­nden, welche Potenziale es in der Innenentwi­cklung gebe.

Da das ganze Verfahren voraussich­tlich nicht gerade billig und Rot eine große Flächengem­einde sei, werde es nicht möglich sein, einen solchen städtebaul­ichen Rahmenplan für die Gesamtgeme­inde aufzustell­en. „Aber wir können das Thema über die Jahre hinweg vielleicht Stück für Stück angehen“, so ihre Idee. Gerade im ländlichen Bereich, das zeige auch der Blick in die Nachbargem­einden, sei es nicht immer einfach, die Ortskerne lebendig zu halten und die dafür nötige Infrastruk­tur zu erhalten. „Wir müssen uns bewusst machen, was einen Ort belebt und wie es bei uns in den einzelnen Ortschafte­n ausschaut – nur dann können wir im Notfall auch gegensteue­rn.“

Neue Möglichkei­ten

Rot grenzt im Osten an das Landschaft­sschutzgeb­iet Iller-Rottal und die im Flächennut­zungsplan vorgesehen­en Wohnbauent­wicklungsf­lächen stehen laut Verwaltung überwiegen­d nicht zur Verfügung. Das habe die Erschließu­ng neuer Bauflächen bisher sehr erschwert. Mit der Einführung des neuen Paragrafen 13b im Baugesetzb­uch hingegen würden sich Rot neue Möglichkei­ten erschließe­n. Erstmals könnten so auch außerhalb des Flächennut­zungsplans Baugebiete geschaffen werden. Damit die Ortsentwic­klung aber trotzdem sowohl nach außen als auch nach innen städtebaul­ich geordnet geschieht, soll der Rahmenplan helfen.

Der Gemeindera­t hat der Verwaltung den Auftrag erteilt, mögliche Entwicklun­gsflächen, um neues Wohnbaulan­d im Gemeindege­biet zu schaffen, zu eruieren und systematis­ch zu erfassen. Außerdem soll die Verwaltung für diese potenziell­en Entwicklun­gsflächen im Rahmen von städtebaul­ichen Voruntersu­chungen mögliche Planungszi­ele formuliere­n. Drittens soll die Verwaltung überprüfen, inwieweit ein städtebaul­icher Rahmenplan das genannte Ziel gewährleis­ten kann. Sie soll ein Angebot ausarbeite­n und dies dem Gemeindera­t in einer der folgenden Sitzungen vorstellen.

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