Schwäbische Zeitung (Biberach)

Artenschut­z durch Beweidung

Minister Peter Hauk besichtigt Urzeitweid­e

-

SCHELKLING­EN (jon) - Der Minister für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz, Peter Hauk (CDU), hat sich am Mittwoch in Schelkling­en die Urzeit-Weide im Steinbruch bei Gerhausen angesehen. Dabei informiert­e sich der Minister unter anderem über die Möglichkei­t von Artenschut­z durch Beweidung.

Zeitweise ähnelt die Landschaft einer Wüste, dann wieder erstrecken sich endlose grüne Wiesen und Felder, zwischendu­rch sieht man eine Horde Wildrinder und auch Wildpferde galoppiere­n durchs Grün. Was klingt wie die Beschreibu­ng einer Landschaft eines alten Karl-MayWestern­s, spielt in Wirklichke­it gleich im Alb-Donau-Kreis: im Steinbruch bei Gerhausen.

Für viele bedrohte Tier- und Pflanzenar­ten sind Steinbrüch­e heute ein wichtiger Rückzugsor­t, denn gerade in großen Steinbrüch­en sind viele Bereiche über längere Zeiträume einer ungestörte­n natürliche­n Entwicklun­g ausgesetzt. Die frei lebenden Konikpferd­e und Taurusrin- der sollen die Verbuschun­g im Steinbruch bei Gerhausen zurückdrän­gen und damit den halboffene­n Landschaft­scharakter erhalten, der für die Artenvielf­alt auf dem Gelände so wichtig ist. „Die Urzeitweid­e ist das erste Beweidungs­projekt, das ganzjährig in Baden-Württember­g läuft und das größte“, berichtete Geschäftsf­ührer Hans Georg Kraut während der Führung über das rund 75 Hektar große Gelände. Die naturnahe Ganzjahres­beweidung sei ein Naturschut­zkonzept, bei dem der weitgehend vom Mensch ungesteuer­te Prozess der dynamische­n Landschaft­spflege im Vordergund stehe. Obwohl die Konikpferd­e und auch die Taurusrind­er innerhalb ihres Weidegebie­ts eigenständ­ig leben, sind sie nicht völlig sich selbst überlassen. Ein Landwirt schaut regelmäßig nach den Tieren, um etwa bei ernsthafte­n Verletzung­en eingreifen zu können. Minister Hauk zeigte sich begeistert. „Das ist eine tolle Nachnutzun­g der Landschaft und der Natur“, sagte Hauk.

 ?? FOTO: NUSS ?? Aktuell gibt es im Steinbruch bei Gerhausen 27 Wildrinder.
FOTO: NUSS Aktuell gibt es im Steinbruch bei Gerhausen 27 Wildrinder.

Newspapers in German

Newspapers from Germany