Schwäbische Zeitung (Biberach)
Italienische Liebeslieder zum Mitwippen
Beim Rondellkonzert der Autobuskers im Biberacher Stadtgarten steht das Publikum nicht still
BIBERACH (sz) - Auf eine Reise nach Italien haben die Autobuskers ihr Publikum am vergangenen Sonntag beim Rondellkonzert im Stadtgarten mitgenommen. Zugleich war es eine Zeitreise: Die Band spielte italienische Hits aus den vergangenen 60, 70 Jahren. Damit brachten die vier Musiker ein Stück Heimat nach Biberach. Sie kommen aus der italienischen Partnerstadt Asti.
Schon mit ihrem Auftaktsong „Se stasera sono qui“von Luigi Tenco bewiesen die Musiker, dass sie ihr Handwerk nicht nur gut verstehen, sondern auch viel Spaß daran haben. Die gute Laune hielt den ganzen Abend bei ihrem Streifzug durch die italienischen Oldies an. Diese interpretierten die Autobuskers in ihrem ureigenen Stil. So bauten sie bei „L’estate sta Finendo“ein rockiges Intermezzo ein.
Publikum unterstützt Sänger
Sänger Davide Costantini bezog bei fast allen Liedern das Publikum mit ein und forderte es zum Mitklatschen auf. Bei Toto Cotugnos „Voglio andare a vivere in campagna“und „Amore Dispeato“von Nada studierte Costantini den Refrain mit den Gästen ein. Doch die Besucher sangen nicht nur mit, sie hielten das Konzert auch auf Handyvideos fest. Für den richtigen Drive bei den Autobuskers sorgte Luca Fioro am „semi drum“, ein „halbes Schlagzeug“, erklärte Davide Costantini. Nur mit Snare, einem Tom, dem Hi-hat und einem weiteren Becken zauberte der Drummer einen Rhythmus, mit dem er seine Bandkollegen antrieb. Bassist Umberto Parodi unterstützte ihn dabei. Denn die Bassläufe sind in die Drums eingewoben. Über diese Basis legt Paolo Penna mit seinem Gitarrenspiel und Fingerfertigkeit die Melodien.
Nach der Pause holten die Autobuskers Wolfgang Ernst mit seiner Panflöte auf die Bühne. Sie hatten sich am Vorabend bei einer Geburtstagsfeier kennengelernt und schon dort zusammen improvisiert. Im Rondell spielten die fünf Musiker zwei Stücke zusammen.
Während von Tanzfreudigkeit im ersten Set noch nicht viel zu spüren war, hielt es das Publikum im zweiten Set schon bald nicht mehr auf den Sitzen. Beim Medley von Bandiera Gialla und BluesBrothers-Stücken füllte sich die Tanzfläche vor der Bühne. Rock’n’Roll und Twist brachte die Tanzenden in der wieder lauen Sommernacht außer Atem. Bei „Volare“musste die Band das Publikum nicht wirklich zum Mitsingen animieren, dieses stimmte auch so mit ein. Schließlich gab es für die Autobuskers noch eine Premiere. Den folgenden Song hätten sie noch nie gespielt, kündigte Sänger Davide an: „Azzuro“, der Welterfolg von Adriano Celentano aus der Feder des Astigiani Paolo Conte. Biberacher Freunde hatten sich den Titel gewünscht. Diesen widmeten die Autobuskers den Titel dann auch.
Liebeslieder mit Neuanstrich
Hits wie „Sara’ perche’ ti Amo“und „Mamma mia“von Ricchi e Poveri und Albanos „Felicita”, klangen bei den Autobuskers überhaupt nicht schnulzig, sondern fetzig. So stand das Publikum auch hier nicht still, tanzte und sang mit. Nach knapp drei Stunden beendeten die Autobuskers den Konzertabend.