Schwäbische Zeitung (Biberach)

Betrüger haben mit Kupferhand­el 100 Millionen Euro Steuern hinterzoge­n

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BERLIN (dpa) - Berliner Ermittler haben nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft das deutschlan­dweit größte bekannt gewordene Umsatzsteu­erkartell zerschlage­n. Mehr als 50 Beschuldig­te sowie mehr als 50 Firmen sollen am Handel mit Kupfer am Fiskus vorbei beteiligt gewesen sein, wie die Staatsanwa­ltschaft am Mittwoch mitteilte. Es sollen Umsatzsteu­ern von mehreren 100 Millionen Euro hinterzoge­n worden sein.

Mindestens 100 000 Tonnen Kupfer sollen laut Anklagebeh­örde von Serbien nach Deutschlan­d gebracht und über Scheinfirm­en und -rechnungen an industriel­le Abnehmer verkauft worden sein.

Das Berliner Landgerich­t verurteilt­e bereits am Dienstag einen 47-jährigen Bosnier als Hauptveran­twortliche­n des Kartells in Deutschlan­d. Wegen Steuerhint­erziehung von 2010 bis 2014 in Höhe von 68,2 Millionen Euro bekam er eine Freiheitss­trafe von sieben Jahren, wie am Mittwoch weiter mitgeteilt wurde. Es ging demnach um 31 Taten.

Vermögen von mehr als 25 Millionen Euro sei eingezogen worden. Der Fall wurde laut Gericht wegen des Steuergehe­imnisses erst jetzt mitgeteilt. Das Urteil ist laut Mitteilung noch nicht rechtskräf­tig. Der Mann ist laut Gerichtsan­gaben derzeit von der U-Haft verschont. Er hat bereits Revision gegen das Urteil eingelegt.

Die Ermittlung­en begannen bereits 2014, wie der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft, Martin Steltner, sagte.

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FOTO: DPA Kupferrohr­e.

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