Schwäbische Zeitung (Biberach)
Klassenerhalt oder doch etwas mehr
Fußball, Landesliga: Der Aufsteiger FV Biberach will sich in der Liga etablieren
BIBERACH - Der FV Biberach ist zurück in der Fußball-Landesliga. Der Abstieg wurde in nur einem Jahr Bezirksliga eindrucksvoll korrigiert. Mit nur einer Niederlage wurde der FV Biberach überlegen Meister. Mit einem Kader von 21 Spielern wollen Trainer Dietmar Hatzing und sein neuer CoTrainer Mucki Mukeleff die Aufgabe in der Landesliga angehen. Klares Ziel ist, so früh wie möglich nicht mit dem Abstieg zu tun zu haben.
„Wenn alles gut läuft und wir auch gut aus den Startlöchern kommen, dann ist vielleicht auch ein wenig mehr drin“, setzt Hatzing auf die Qualität seines Kaders. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre da das Nonplusultra für den Biberacher Übungsleiter. Lediglich Ilyas Aksit hat den Verein aus der Stammelf Richtung Baltringen verlassen. Mit Rückkehrer Nico Steidle, Matteo Buck, Jonathan Hummler und in dieser Woche noch Thomas Sojka hat sich der FV Biberach angemessen verstärkt. Aber auch mit Jan Diamant, der aus der A-Jugend des FV Olympia Laupheim zurück nach Biberach wechselte, hat Hatzing noch ein echtes Juwel unter seinen Fittichen. „Jan ist mit seinen 18 Jahren schon ziemlich weit, aber auch sein Bruder Ramon hat einen Sprung gemacht“, freut sich der Biberacher Coach. Sojka war zuletzt vereinslos, hat aber davor noch für die Sportvereinigung Au und den SV Baltringen gespielt. „Natürlich hat er noch Trainingsrückstand, aber unter dem Strich wird er uns sicher helfen können“, ist Hatzing überzeugt von der Verpflichtung Sojkas. Allerdings müsse Sojka, genau wie die gesamte Mannschaft, in jedem Spiel ans Limit gehen und die bekannten Tugenden wie Wille, Laufbereitschaft und Defensivarbeit nicht vernachlässigen. Vor allem gegen den Ball müsse das Team konsequent arbeiten.
Taktisch sei man flexibel und könne auch auf jeden Gegner reagieren. „Ich bin jetzt anderthalb Jahre Trainer hier und ich sehe schon eine positive Entwicklung - sportlich wie menschlich.“ Das Team sei zusammengewachsen und präsentiere sich immer mehr als Einheit. Großen Anteil daran hätten vor allem Kapitän Andreas Wonschick oder auch Fabian Scheffold und Johannes Fuchs, die der Trainer als seine Führungsspieler bezeichnet. Schon im Pokal gegen den Oberligisten FV Ravensburg habe man gezeigt, dass man auch das Abwehrspiel ganz gut draufhabe. In der Bezirksliga war der FV Biberach der Gejagte, jeder Gegner wollte gerade gegen die Biberacher gewinnen. In der Landesliga erwartet Hatzing dann doch eine etwas andere Gangart. „Wir wollen mal das Spiel dominieren und mal auf Umschaltspiel setzen oder auch mal mit langen Diagonalbällen operieren“, beschreibt der Trainer die Inhalte während der rund fünfwöchigen Vorbereitung. Die Mannschaft habe gut mitgezogen, auch wenn es urlaubsbedingt immer wieder Fehlzeiten gab. „Dieses Problem haben die anderen Mannschaften auch.“15 Spieler seien aber regelmäßig im Training gewesen. Man habe schon gut arbeiten können.
Hatzing muss sich allerdings auch noch mit einigen Verletzungen rumschlagen. So fällt Dominik Felger wohl länger aus, auch Timo Heimpel und Nico Steidle haben noch Trainingsrückstand. Ahmad Josef hat der Coach zum Außenverteidiger umfunktioniert, weil er sehr gute Qualitäten im Spielaufbau habe. Mit Muckeleff habe er zudem einen guten Co-Trainer bekommen, mit dem er schon während seiner Zeit beim Bodensee-Bezirksligisten SV Baindt gut zusammengearbeitet habe. „Wir können miteinander und haben dieselbe Spielidee.“
Schwieriges Auftaktprogramm
Mit dem FV Rot-Weiß Weiler im eigenen Stadion und den beiden Auswärtsspielen beim FV Ravensburg II und dem FC Ostrach hat der FV Biberach ein schwieriges Auftaktprogramm. „Mit fünf, sechs Punkten aus den ersten drei, vier Spielen wäre ich zufrieden“, sagt Hatzing, der sich mittel- und langfristig mit dem FV Biberach in der Landesliga etablieren und irgendwann auch mal wieder an die Tür zu Verbandsliga klopfen will. Diese Rolle spricht Hatzing in der kommenden Saison dem TSV Berg und dem VfB Friedrichshafen zu. „Das sind für mich die Topteams der Liga, die eigentlich den Titel unter sich ausmachen müssten.“Und wie es der Spielplan will, spielen beide gleich am ersten Spieltag im Zeppelinstadion am Bodensee gegen einander.