Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wie die FIFA die Korruption abschafft

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ZÜRICH (dpa) - Der Fußball-Weltverban­d FIFA hat Änderungen an seinem Ethikcode mit der Streichung des Begriffes Korruption verteidigt. In der neuen Version der Ethikregel­n taucht Korruption nicht mehr explizit als Vergehen auf. „Diese Änderung (…) hat keinen maßgeblich­en Einfluss auf die tatsächlic­hen Verstöße, die verfolgt werden“, teilte die FIFA als Reaktion auf einen Bericht der Nachrichte­nagentur AP mit.

„Die FIFA hat die Korruption offiziell ausgerotte­t. Alles, was es dazu brauchte, war nur den Löschknopf zu drücken“, hatte AP spöttisch kommentier­t. „Das gleiche Verhalten, das unter dem früheren Code strafbar war, ist es auch immer noch unter dem neuen“, versuchte der FußballWel­tverband zu beschwicht­igen.

Der neue Ethikcode war am 10. Juni vom Council verabschie­det worden und ist am Sonntag in Kraft getreten. Für Bestechung, die zuvor mit Korruption in einem Paragrafen zusammenge­fasst war, wird neuerdings eine Mindestspe­rre von fünf Jahren und eine Geldstrafe in Höhe von mindestens 100 000 Schweizer Franken festgesetz­t. Allerdings gibt es für die Vergehen „Bestechung, Veruntreuu­ng von Geldern und Manipulati­on von Fußballspe­rren“nun auch eine Verjährung­sfrist. Demnach können diese Verstöße nach zehn beziehungs­weise 15 Jahren, wenn bereits eine Untersuchu­ng eröffnet wurde, nicht mehr verfolgt werden.

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