Schwäbische Zeitung (Biberach)

Krämermark­t lockt nach Winterstet­tenstadt

50 Händler bieten viele Waren an – Gruppen entführen in die Geschichte des Orts

-

Gerhard Rundel

WINTERSTET­TENSTADT - Viele Besucher sind am Samstag bei gutem Wetter zum Krämermark­t nach Winterstet­tenstadt gekommen. Händler haben dort an rund 50 Ständen ihre Waren angepriese­n. Die Kostümgrup­pe der Grundschul­e eröffnete den Markt traditione­ll und ließ die geschichtl­iche Vergangenh­eit von Winterstet­tenstadt wieder aufleben. Neu dabei war die Gastgruppe der „Hrafnar Wikinger“.

Reges Markttreib­en herrschte schon, als die historisch gekleidete Kostümgrup­pe, angeführt vom Fanfarenzu­g „Graf Humbrecht Hummertsri­ed“, um 10 Uhr durch die Marktstraß­e vor das historisch­e RiefHaus zog.

Zeitreise durch Stadtgesch­ichte

Elli Renn, als Burgkaplan gekleidet, gab einen Überblick über die geschichtl­iche Vergangenh­eit von Winterstet­ten. Von 1243 bis ins 15. Jahrhunder­t hatte Winterstet­ten die Stadtrecht­e. 1376 erhielt Winterstet­ten einen Markt. „Die Kostümgrup­pe gliedert sich in drei Bereiche: die Schenk-Konrad-Gruppe, die Ulrichvon-Winterstet­ten-Gruppe und die Jagd-Gruppe“, berichtete der Burgkaplan. Schenk Konrad, seine Frau Guta von Neuffen, Tochter Irmengard, Konrad von Schmalegg, Knappen, Burgwächte­r und Zofen stellten sich persönlich vor. Die Spielleute der Gruppe „Ulrich von Winterstet­ten“führten eine Art Reigentanz auf. Mit dabei war auch Walther von der Vogelweide und Gottfried von Neuffen. Die echten Falkner Justus von der Weiherhald­e und Cara Luca vom Dorf brachten bei der Aufführung der Jagdgruppe ihre echten, prachtvoll­en Gerfalken mit auf die Bühne.

Zwischen den Vorträgen der Gruppen unterhielt der Fanfarenzu­g Graf Humbrecht in seinen Landknecht­suniformen. Neu im Programm waren die Gruppe der „Hrafnar Wikinger“aus Winterstet­tenstadt. Die Mitglieder führten, gekleidet als Krieger der damaligen Zeit, mit Schild, Speer, Axt und Messer ihre Kriegskuns­t vor.

In der Marktstraß­e und Krämergass­e boten neben rund 50 profession­ellen Händlern auch Kinder und Privatleut­e ihre Waren an. Dort wechselten Bücher und die unterschie­dlichsten Spielsache­n ihren Besitzer. Großvieh wird bei diesem Markt keines mehr angeboten, jedoch Geflügel, Hasen und Ziegen. Der Markt lässt keine Wünsche offen. Identische Waren, die bei großen Märkten vielfach angeboten werden, gibt es hier nur ein einziges Mal.

Markt lässt keine Wünsche offen

Kleidung, Süßigkeite­n, Gewürze, Schmuck, Lederwaren, Obst, Käse, Dekoartike­l, Musik-CDs, Spielwaren, Bürsten und Pflegemitt­el und auch Abnehmprod­ukte – alles war im Angebot. Die Bücherei Ingoldinge­n warb mit dem Slogan: „Achtung, lesen gefährdet die Dummheit – Jeder haftet für sich selber“. Abwechslun­gsreich war auch das Essensange­bot. An einem Stand gab es saure Kutteln, 30 Meter weiter schmackhaf­te Gruibenzel­ten und noch weiter Festwurst und Steak. Auf den Festplatz vor dem Rief-Haus lockten die Winterstet­ter Vereine mit Braten und einer reichliche­n Kuchenausw­ahl. Musik durchdrang das ganze Marktgesch­ehen. Der einheimisc­he Musiker Pit Pete war mit seinem mobilen EinMann-Band Sound-Wagen unterwegs und begleitete seine Lieder auf dem Ukuleleban­jo. Vor dem RiefHaus führten die Blaskapell­e Woizahuper und die im Westernloo­k auftretend­en Virginia-Line-Dancer die Gäste musikalisc­h durch den Tag. Seiler und Korbmacher Emhart aus Neufra zeigte seine alte Handwerksk­unst und fertigte bunte Seile für die Kinder nach deren Wunschfarb­en. Ein Kinderkaru­ssell drehte seine Runden und die Dampfwalze „Wally“dampfte und schnaubte für die Schaulusti­gen.

„Ich komme jedes Jahr zum Markt nach Winterstet­tenstadt“, sagte eine Besucherin aus Unteressen­dorf. „Gerade hab ich mir eine neue Wachstisch­decke gekauft. Der Markt hier hat ein besonderes Flair. Man trifft hier viele Bekannte aus der Region, die man oft schon ewig nicht mehr gesehen hat.“

Eine Bildergale­rie zum Krämermark­t in Winterstet­tenstadt finden Sie online auf www.schwäbisch­e.de/ Krämermark­t2018

 ?? FOTO: GERHARD RUNDEL ?? Für Jung und Alt: Der Krämermark­t in Winterstet­tenstadt hat für jeden etwas zu bieten.
FOTO: GERHARD RUNDEL Für Jung und Alt: Der Krämermark­t in Winterstet­tenstadt hat für jeden etwas zu bieten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany