Schwäbische Zeitung (Biberach)
Netze BW investiert in Versorgungssicherheit
Weshalb die Anlieferung des Herzstücks des neuen Umspannwerks spektakulär werden dürfte
TANNHEIM (sz) - In dieser Woche beginnt die Netze BW mit dem Bau des neuen Umspannwerks neben dem Illerkraftwerk in Tannheim (SZ berichtete). Fünf Millionen Euro investiert die EnBW-Tochter in die Anlage, um nach eigenen Angaben vor allem die Aufnahme der Strommengen aus dezentralen Anlagen in der Region nachhaltig sicherzustellen. Schon Anfang November soll per Sondertransport der rund 70 Tonnen schwere Trafo montiert werden.
Mit den Vorbereitungen geht es bereits am Montag los: Vor allem ist das Baufeld teilweise zu schottern, Container sind aufzustellen und ein Bauzaun wird errichtet. Schon die Woche darauf folgen die ersten Tiefbauarbeiten. Bis Mitte September hofft Projektleiter Patrick Reifenrath die Fundamente fertig zu haben, wenige Wochen später soll das Gebäude für die Schaltanlage und den Betrieb stehen. „Wir wollen unbedingt vor der Winterperiode, am besten bis Anfang November, den Trafo installieren.“
Tests vor Inbetriebnahme
Der gilt als Herz der Anlage und wiegt um die 70 Tonnen. Recht spektakulär dürfte deshalb die Anlieferung mithilfe eines Spezialtransporters werden. Bis dahin will die Netze BW die 110 000-Volt-Verbindung zum benachbarten Umspannwerk Unteropfingen bereits errichtet haben. Während der kalten Jahreszeit ist dann geplant, die technische Ausrüstung wie die Freiluftschaltfelder für die Hochspannung, die Schaltanlage für die Mittelspannung oder auch die Steuer- und Kommunikationseinrichtungen fertigzustellen. Im Anschluss folgt die Verkabelung auf dem Gelände. Vor der Inbetriebnahme, die Reifenrath für den Frühherbst 2019 erhofft, steht schließlich eine intensive Funktions- und Sicherheitsprüfung an.
Insgesamt fünf Millionen Euro investiert die Netze BW am neuen Standort in Tannheim. Der massive Zubau der dezentralen Stromerzeugung in den vergangenen Jahren brachte das regionale Verteilnetz allmählich an seine Grenzen. Der wird nach Auffassung der Planungsabteilung noch weitergehen. „Mit dem neuen Umspannwerk sind wir nachhaltig auf der sicheren Seite“, ist Reifenrath überzeugt. Auf dem Gelände sei sogar Platz für einen eventuell nötigen weiteren Ausbau vorgehalten. Zudem könne das erneuerungsbedürftige Schaltwerk im Illerkraftwerk entfallen.
Einen Millionenbetrag hatte die Netze BW in den vergangenen Jahren bereits in die Modernisierung des Mittelspannungsnetzes rund um Tannheim und Aitrach investiert. Der Gemeinderat hatte den Plänen der EnBW-Tochter Anfang Juni zugestimmt.