Schwäbische Zeitung (Biberach)

Südwest-CDU streitet um Spurwechse­l für abgelehnte Asylbewerb­er auf Arbeitsmar­kt

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STUTTGART (kab/lsw) - BadenWürtt­embergs Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) hat sich in der Diskussion um ein Einwanderu­ngsgesetz gegen den sogenannte­n Spurwechse­l von abgelehnte­n Asylbewerb­ern in den Arbeitsmar­kt ausgesproc­hen.

„Wir werden keine illegale Zuwanderun­g – also die unbegründe­te Asylsuche und vorgetäusc­hte Fluchtgrün­de – durch nachträgli­che Legalisier­ung honorieren, um damit aller Welt zu signalisie­ren: Kommt nur zu uns, ihr werdet schon irgendwann richtig einsortier­t“, sagte der stellvertr­etende CDU-Bundesvors­itzende am Montag.

Strobl stellt sich damit gegen die Position seiner Parteifreu­ndin, der Südwest-Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut. Sie hatte am Freitag für eine „in der Vergangenh­eit liegende Stichtagsr­egelung für die Geflüchtet­en“plädiert – für solche, die in den Arbeitsmar­kt integriert seien und sich nichts haben zuschulden kommen lassen. „Menschen, die mit ihrer Arbeitskra­ft bereits zu unserem wirtschaft­lichen Erfolg beitragen und in die die Unternehme­n viel investiert haben, müssen unseren Unternehme­n erhalten bleiben.“

Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) hat Eckpunkte für ein Einwanderu­ngsgesetz vorgelegt, in dem ein Spurwechse­l nicht explizit verankert ist. Die SPD im Bund pocht indes darauf. Auch SPDLandtag­sfraktions­chef Andreas Stoch plädiert – wie die Grünen im Land – für einen Spurwechse­l. Dank Stichtagsr­egelung würden keine Fluchtanre­ize geschaffen. Stoch warf Strobl „populistis­ches Poltern“vor, das für die Unternehme­r im Land ein „Schlag ins Gesicht“sei.

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Nicole Hoffmeiste­r-Kraut
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FOTOS: DPA Thomas Strobl

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