Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kommunikation ist wichtig
Keine Frage: Sießen, und ganz besonders der Teilort Weihungszell, braucht einen Mobilfunkmast, um in Punkto Kommunikation nicht vom Rest der Welt abgehängt zu werden. Vor allem bei einem Notfall hätte das womöglich böse Folgen. Keine Frage ist aber auch, dass bei dem Thema zwischen den gewählten Gemeindevertretern und ihren Bürgern allzu lange Funkstille geherrscht hat.
Sicher ist es das gute Recht, ja vielleicht sogar die Pflicht eines Bürgermeisters und Ortsvorstehers, amtlichen Prüfergebnissen zu vertrauen. Aber das sollte sie nicht an einer Informationspolitik hindern, die über die DreiZeilen-Ankündigung eines Baugesuchs und eine Fünf-ZeilenNachricht über das erteilte gemeindliche Einvernehmen im Mitteilungsblatt hinausgeht. Ein Infoabend zum Beispiel, an dem Daten und Fakten auf den Tisch gekommen und unterschiedliche Meinungen gehört worden wären, hätte wohl kaum geschadet. Oder doch? Wollte man keine schlafenden Hunde wecken?
Dass sie so spät aufgewacht sind, haben sich die StandortGegner zumindest ein bisschen auch selbst zuzuschreiben. Es ist kaum zu glauben, dass ihnen allen das Baugenehmigungsverfahren im Herbst 2017 durch die Lappen gegangen ist – zumal die Kirchengemeinde und andere Anlieger im Rahmen der Anhörung schriftlich informiert wurden. Wurde da etwas versäumt? Oder die Problematik unterschätzt?
Unabhängig davon, wie die Angelegenheiten in Schönebürg und Sießen zu Ende gehen, vielleicht sind sie eine Lehre für die Räte und Bürger der Gemeinde Schwendi: Kommunikation ist wichtig – ob mit oder ohne Handy.
r.schick@schwaebische.de