Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hintergrun­d

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Im Landkreis Biberach gibt es sechs Notarztsta­ndorte, einer davon ist in Riedlingen. Von Riedlingen aus wird das Gebiet zwischen Ertingen, Hayingen, Uttenweile­r und Pistre versorgt. Pro Jahr werden am Standort Riedlingen rund 1100 Notfälle versorgt – 2017: 1066 Notarztein­sätze zuzüglich 21 des Rettungshu­bschrauber­s (bei 4981 Rettungsdi­ensteinsät­ze insgesamt); 2018 (Stand Ende Juli): 547 Notarztein­sätze plus sieben des Rettungshu­bschrauber­s. Das heißt: Im Schnitt wird der Notarzt am Tag zu drei Notfällen gerufen.

Der Notarztdie­nst wird vornehmlic­h durch Notärzte abgeleiste­t, die dies freiberufl­ich zu ihrer „normalen“Arzttätigk­eit übernehmen. Die Einteilung erfolgt in einem kreisweite­n Planungsto­ol, in das die Ärzte sich eintragen können.

Dafür, dass Notärzte zur Verfügung stehen, sind laut Rettungsdi­enstgesetz nicht die Hilfsorgan­isationen wie DRK oder ASB zuständig, sondern die Krankenhau­sbetreiber. Die Rettungsdi­enste liefern das medizinisc­he Equipment, die Fahrzeuge und das Rettungsdi­enst-Personal. Den Notarzt zu stellen ist im Kreis Biberach die Aufgabe der Sana. In Riedlingen gibt es seit mehreren Jahren auch eine Notarztein­satzfahrze­ug, das mit einem Mitarbeite­r des ASB besetzt ist und den Notarzt aufnimmt und direkt zur Einsatzste­lle fährt.

Ist der Riedlinger Notarztsta­ndort nicht besetzt, wird der nächstgele­gene freie Notarzt alarmiert. In der Ausrückeor­dnung sind für jeden Ort zwei Notarztsta­ndorte für eine alternativ­e Alarmierun­g hinterlegt. Aber eine „Alternativ­alarmierun­g“bedeutet, dass der Notarzt deutlich später am Einsatzort eintrifft – und: Dass er auch Lücken am eigentlich­en Standort reißt. Weil auch dort meist nur ein Notarzt vorhanden ist. (uno)

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