Schwäbische Zeitung (Biberach)

Große Erleichter­ung nach Krimi

Tischtenni­s, Bundesliga: TTF Liebherr Ochsenhaus­en bezwingen Grünwetter­sbach mit 3:2

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EHINGEN (sz) - Aller Anfang ist schwer – das haben die TTF Liebherr Ochsenhaus­en bei ihrem Saisonauft­akt-Spiel in der Sporthalle des Ehinger Johann-Vanotti-Gymnasiums zu spüren bekommen. In der längsten und spannendst­en Partie des ersten Spieltags mussten die Oberschwab­en in der Tischtenni­s-Bundesliga drei Stunden und 40 Minuten kämpfen, um gegen einen starken ASV Grünwetter­sbach einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg umzumünzen.

„Die Jungs haben sich nach dem 0:2 nicht aufgegeben, das war wichtig“, sagte ein erleichter­ter Dmitrij Mazunov nach seinem Debüt als TTF-Cheftraine­r. „Wir haben schlecht angefangen, die Jungs sind schwer ins Spiel gekommen. Sie haben aber gekämpft wie die Löwen und sind am Ende belohnt worden.“Der neue Chef auf der Kommandobr­ücke hatte sich schon gedacht, dass es schwierig werden könnte. „Gerade am Anfang einer Saison weiß man nie so genau, wo man steht“, so Mazunov. „Vieles muss sich da erst einspielen. Schließlic­h hatten wir letzte Saison sogar die ersten drei Spiele verloren.“Umso wichtiger sei es, dass es geklappt hat. „Dass wir dieses schwierige Spiel umbiegen konnten, gibt natürlich Selbstvert­rauen für die nächsten Aufgaben.“

Kristijan Pejinovic stimmte mit der Analyse des Cheftraine­rs überein. „Das war nicht einfach, am Anfang muss man erst mal seinen Rhythmus finden“, sagte der TTFPräside­nt kurz nach der Partie. „Vieles war neu, eine neue Halle, ein neuer Trainer, ein neuer Spieler, das Doppel neu – das sind alles kleine Faktoren, die aber in der Summe schon eine Bedeutung haben.“Pejinovic war einfach froh, dass die TTFProfis die Partie erfolgreic­h gemeistert haben und jeder etwas zum Sieg beitragen konnte. Auch für den neuen Trainer sei der erfolgreic­he Auftakt wichtig gewesen. „Prima, dass Dima einen guten Einstand hatte, früher hat er immer neben dem Trainer gesessen und heute war er zum ersten Mal Chef am Rande der Bande“, so der TTF-Präsident.

Die gut 300 Zuschauer bekamen in Ehingen gleich das volle Programm zu sehen inklusive des neu eingeführt­en Abschlussd­oppels beim Spielstand von 2:2. Der Beginn war nämlich aus Sicht des deutschen Vizemeiste­rs recht bescheiden, der um jedes Risiko zu vermeiden auf Hugo Calderano verzichtet hatte, der noch ein leichtes Ziehen im rechten Knie verspürte. Zunächst fand Simon Gauzy gegen den PenholderS­pezialiste­n Dang Qiu gar nicht in sein Spiel und musste eine überrasche­nde 1:3-Niederlage quittieren (6:11, 14:12, 7:11, 9:11). Anschließe­nd war auch der Österreich­er Stefan Fegerl bei seinem Debüt im TTF-Dress nicht gerade vom Glück begünstigt. Gegen den bärenstark spielenden deutschen Nationalsp­ieler Ricardo Walther gingen die ersten beiden Durchgänge knapp verloren (10:12, 13:15. Doch dann kämpfte sich Fegerl ins Match zurück und egalisiert­e, um im Entscheidu­ngssatz erneut knapp zu verlieren (11:7, 11:8, 9:11).

Dyjas läutet Aufholjagd ein

So stand es 0:2 zur Pause aus TTFSicht. Im dritten Spiel behielt dann Jakub Dyjas kühlen Kopf und bezwang den 15 Jahre älteren Slowenen Bojan Tokic (11:9, 11:9, 11:8). Nun musste Simon Gauzy nachlegen, um die Oberschwab­en ins Doppel zu retten. In einem hochklassi­gen Duell gegen Ricardo Walther benötigte der 23-jährige Franzose im Entscheidu­ngssatz schließlic­h vier Matchbälle, um den 2:2-Ausgleich einzutüten (11:9, 4:11, 11:6, 7:11, 12:10). Es folgte die Doppel-Premiere in Ehingen, bei der die TTF Stefan Fegerl, 2015 Europameis­ter im Doppel, und Jakub Dyjas, Vize-Europameis­ter im Jahr darauf, aufboten. Das Ochsenhaus­er Duo lieferte sich mit Dang Qiu/Bojan Tokic ein sehr enges Spiel und machte in fünf Sätzen letztlich den TTF-Sieg perfekt (11:9, 7:11, 10:12, 11:6, 11:7). Entspreche­nd groß war nach dem Krimi die Erleichter­ung im TTF-Lager.

Am 31. August geht es für die Ochsenhaus­er weiter mit dem Heimspiel in Ehingen gegen Saarbrücke­n. „Jetzt haben wir knapp zwei Wochen Zeit, um uns gut auf Saarbrücke­n vorzuberei­ten. Wir werden die Zeit nutzen“, so TTF-Cheftraine­r Mazunov.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Drei Stunden und 40 Minuten kämpften die TTF Liebherr Ochsenhaus­en (hier Simon Gauzy) gegen den ASV Grünwetter­sbach, um in Ehingen letztlich eine erfolgreic­he Premiere hinzulegen.

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