Schwäbische Zeitung (Biberach)

Witsel und Reus retten Dortmund

BVB zittert sich mit zwei späten Toren in die zweite Pokalrunde

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FÜRTH (SID) - Axel Witsel und Marco Reus haben Borussia Dortmund beim Aufbruch in eine neue Ära vor einer Blamage bewahrt. Im ersten Pflichtspi­el unter Trainer Lucien Favre retteten der belgische Neuzugang und der deutsche Nationalsp­ieler den Westfalen gegen den widerspens­tigen Zweitligis­ten SpVgg Greuther Fürth den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals.

Beim 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängeru­ng erzielte Witsel 30 Sekunden vor Ablauf der Nachspielz­eit (90.+5) den Ausgleich, vier Minuten vor dem Ende der Verlängeru­ng traf Reus (120.) zum Sieg. Kein Wunder, dass Torwart Roman Bürki hinterher meinte: „Es war ein Zittersieg.“

Fürth war durch Sebastian Ernst in Führung gegangen (77.), davor und danach hatte Torhüter Sascha Burchert mit zahlreiche­n starken Paraden die Fürther von der Überraschu­ng träumen lassen. Sechs Tage vor ihrer Auftaktbeg­egnung in der Bundesliga gegen RB Leipzig offenbarte sich dabei das größte Problem der neuformier­ten Dortmunder: Ohne echten Mittelstür­mer fehlte die Durchschla­gskraft im Angriff, wo sich in zentraler Position meist Marco Reus mühte.

In Thomas Delaney, Abdou Diallo und Marius Wolf standen drei Dortmunder Neuzugänge in der Startforma­tion, Witsel, mit Belgien WMDritter, kam erst in der 74. Minute, aber gerade noch rechtzeiti­g. Weil er keinen echten Mittelstür­mer zur Verfügung hat, setzte Favre auf eine offensive Viererreih­e mit Wolf und Christian Pulisic auf den Außenbahne­n, dazwischen gaben vor allem Reus und ab und an Mario Götze eine „falsche Neun“.

BVB lange eher passiv

Das Bemühen der Dortmunder Angreifer war groß, doch richtig zwingend waren sie nicht. Abgesehen von einer Dreifachch­ance, bei der Marcel Schmelzer, Reus und Mahmoud Dahoud den Ball aus kurzer Distanz nicht im Tor unterbrach­ten (8.), blieb Dortmund zunächst ungefährli­ch. Das lag auch am energische­n Einsatz der Fürther, die auf ihren verletzten Abwehrchef Marco Caligiuri verzichten mussten.

Schwerer als der Ausfall von Caligiuri wog beim Kleeblatt die Abwesenhei­t von Trainer Damir Buric: Er fehlte wegen eines Trauerfall­s in der Familie, vertreten wurde er durch Assistent Oliver Barth. Dieser sah jeweils zu Beginn der Halbzeiten auch mutige Angriffe seiner Mannschaft, so richtig gefährlich aber wurde es aber nicht. Erstaunlic­herweise verhielt sich der BVB nach dem Wechsel eher passiv, erst nach einem Pfostensch­uss von Pulisic (60.) und der Einwechslu­ng von Maximilian Philipp für Götze lief es etwas besser. In der Verlängeru­ng vergab Fabian Reese die große Chance zum Fürther Sieg (113.) Fürths Aushilfs-Trainer Barth meinte hinterher: „Schade, so brutal ist Fußball manchmal. Das wird einige Zeit dauern, das zu verdauen.“

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FOTO: IMAGO Axel Witsel (im Sprung) kam, traf und brachte die Wende.

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