Schwäbische Zeitung (Biberach)
Schnelle Kisten auf nassem Asphalt
Beim Seifenkistenrennen in Ringschnait gehen diesmal auch Frauen an den Start
RINGSCHNAIT - Beim Ringschnaiter Seifenkistenrennen am Samstag sind die Bedingungen zwar schon sehr herbstlich gewesen, aber die Rennfahrer ließen sich von Regen, Wind und kühlen Temperaturen nicht abschrecken. Sieben Frauen- und zwölf Herrenteams hatten sich auf den Spaß eingelassen und fuhren in ihren abenteuerlichen Gefährten an der Steige hinter der Dürnachhalle um den Sieg.
Den Auftakt machte Niklas Branz aus Eberhardzell. Nachdem er im Vorjahr vom Straßenrand das Geschehen beobachtet hatte, entschied er sich, dieses Jahr mitzufahren. Gemeinsam mit seinem Papa hatte der Achtjährige an vier Samstagen eine Seifenkiste gebaut. „Ein Totenkopf musste unbedingt drauf“, verrät Papa Harry, der selbst früher mit seinen Freunden Seifenkisten gefahren ist.
Niklas ist ein bisschen aufgeregt, schließlich schauen seine Fans zu und schade sei es, dass die einzige andere Anmeldung zum Kinderrennen zurückgezogen worden war. So startet Niklas gegen Moderatorin Vanessa und fährt mit seiner Kiste unter dem Jubel seiner Fans den Sieg nach Hause. Klar, dass er bis zum Ende der Veranstaltung bleibt und zuschaut, wer das Rennen bei den Großen für sich entscheiden kann. Für nächstes Jahr hofft er auf Konkurrenz, damit es auch ein richtiger Wettstreit ist.
Nachdem voriges Jahr einige Zuschauerinnen frech ankündigten, dass sie auch Seifenkisten fahren können, stellten sie sich dieses Jahr der Herausforderung: Die „Pfiffigen Schwabamädels“, wie sich die Stammtischgruppe nennt, ließen sich von ihren Männern Seifenkisten bauen. Voll Vertrauen in die Baukünste der Herren und in ihre eigene Fahrkunst starten sie an der Rampe – und rollen dann doch eher vorsichtig die Steige hinab. „Man fährt überlegt“, begründet Rosi Natterer, schließlich seien sie keine jungen Mädels.
Regen erschwert das Bremsen
Das Lenken der witzigen Fahrzeuge birgt seine Schwierigkeiten und auch die Bremsen funktionieren auf der regenfeuchten Straße unterschiedlich gut. So kommt es zu einem Sturz von Team „Sternenstaub“. Außer einem Loch in der pinkfarbenen Regenjacke kommt es aber zu keinen weiteren Blessuren. „Die Kiste wird repariert“, sagt die Sternenstaubfahrerin, „denn nächstes Jahr sind wir wieder mit dabei.“Auch „Pink Spider“wird an ihrer Kiste noch etwas basteln; rosa Lichter fehlen noch, um den Look zu vervollkommnen. Auf dem Siegertreppchen stehen schließlich „Nutzfahrzeuge Haller“vor „Prolo Polo“, und Rosi Natterer verrät: „Jede von uns hat gemischte Gefühle gehabt, aber jede von uns hatte Spaß.“
Etwas ausgedehnter entwickelt sich das Rennen bei den Männern. Zwölf Teams kämpfen hier um den Sieg, mit dabei auch zwei junge Männer aus Österreich, die dem Rennen damit internationales Flair verleihen. Sie lassen es sich nicht nehmen, ihren Nationalstolz dadurch kund zu tun, dass sie eine große österreichische Flagge an ihrer Kiste befestigten, die im Fahrtwind hinter ihnen her flatterte.
Feuerwehr verteidigt Titel
Den Sieg können sie sich damit nicht ergattern. Den holt sich die Freiwillige Feuerwehr Ringschnait und verteidigt so ihren Sieg vom vorigen Jahr. Zwei Teams hatten sie dieses Jahr ins Rennen geschickt und damit die Plätze eins und zwei belegt, den dritten Platz holte sich „Schlotzers Alptraum“.
Fotos und ein Video (im Lauf des Montags) gibt es unter