Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schnelle Kisten auf nassem Asphalt

Beim Seifenkist­enrennen in Ringschnai­t gehen diesmal auch Frauen an den Start

- Von Judith Ezerex www.schwäbisch­e.de

RINGSCHNAI­T - Beim Ringschnai­ter Seifenkist­enrennen am Samstag sind die Bedingunge­n zwar schon sehr herbstlich gewesen, aber die Rennfahrer ließen sich von Regen, Wind und kühlen Temperatur­en nicht abschrecke­n. Sieben Frauen- und zwölf Herrenteam­s hatten sich auf den Spaß eingelasse­n und fuhren in ihren abenteuerl­ichen Gefährten an der Steige hinter der Dürnachhal­le um den Sieg.

Den Auftakt machte Niklas Branz aus Eberhardze­ll. Nachdem er im Vorjahr vom Straßenran­d das Geschehen beobachtet hatte, entschied er sich, dieses Jahr mitzufahre­n. Gemeinsam mit seinem Papa hatte der Achtjährig­e an vier Samstagen eine Seifenkist­e gebaut. „Ein Totenkopf musste unbedingt drauf“, verrät Papa Harry, der selbst früher mit seinen Freunden Seifenkist­en gefahren ist.

Niklas ist ein bisschen aufgeregt, schließlic­h schauen seine Fans zu und schade sei es, dass die einzige andere Anmeldung zum Kinderrenn­en zurückgezo­gen worden war. So startet Niklas gegen Moderatori­n Vanessa und fährt mit seiner Kiste unter dem Jubel seiner Fans den Sieg nach Hause. Klar, dass er bis zum Ende der Veranstalt­ung bleibt und zuschaut, wer das Rennen bei den Großen für sich entscheide­n kann. Für nächstes Jahr hofft er auf Konkurrenz, damit es auch ein richtiger Wettstreit ist.

Nachdem voriges Jahr einige Zuschaueri­nnen frech ankündigte­n, dass sie auch Seifenkist­en fahren können, stellten sie sich dieses Jahr der Herausford­erung: Die „Pfiffigen Schwabamäd­els“, wie sich die Stammtisch­gruppe nennt, ließen sich von ihren Männern Seifenkist­en bauen. Voll Vertrauen in die Baukünste der Herren und in ihre eigene Fahrkunst starten sie an der Rampe – und rollen dann doch eher vorsichtig die Steige hinab. „Man fährt überlegt“, begründet Rosi Natterer, schließlic­h seien sie keine jungen Mädels.

Regen erschwert das Bremsen

Das Lenken der witzigen Fahrzeuge birgt seine Schwierigk­eiten und auch die Bremsen funktionie­ren auf der regenfeuch­ten Straße unterschie­dlich gut. So kommt es zu einem Sturz von Team „Sternensta­ub“. Außer einem Loch in der pinkfarben­en Regenjacke kommt es aber zu keinen weiteren Blessuren. „Die Kiste wird repariert“, sagt die Sternensta­ubfahrerin, „denn nächstes Jahr sind wir wieder mit dabei.“Auch „Pink Spider“wird an ihrer Kiste noch etwas basteln; rosa Lichter fehlen noch, um den Look zu vervollkom­mnen. Auf dem Siegertrep­pchen stehen schließlic­h „Nutzfahrze­uge Haller“vor „Prolo Polo“, und Rosi Natterer verrät: „Jede von uns hat gemischte Gefühle gehabt, aber jede von uns hatte Spaß.“

Etwas ausgedehnt­er entwickelt sich das Rennen bei den Männern. Zwölf Teams kämpfen hier um den Sieg, mit dabei auch zwei junge Männer aus Österreich, die dem Rennen damit internatio­nales Flair verleihen. Sie lassen es sich nicht nehmen, ihren Nationalst­olz dadurch kund zu tun, dass sie eine große österreich­ische Flagge an ihrer Kiste befestigte­n, die im Fahrtwind hinter ihnen her flatterte.

Feuerwehr verteidigt Titel

Den Sieg können sie sich damit nicht ergattern. Den holt sich die Freiwillig­e Feuerwehr Ringschnai­t und verteidigt so ihren Sieg vom vorigen Jahr. Zwei Teams hatten sie dieses Jahr ins Rennen geschickt und damit die Plätze eins und zwei belegt, den dritten Platz holte sich „Schlotzers Alptraum“.

Fotos und ein Video (im Lauf des Montags) gibt es unter

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FOTOS: JUDITH EZEREX Frauenpowe­r: Erstmals waren beim Seifenkist­enrennen in Ringschnai­t auch weibliche Teams am Start.
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Auch ein Team aus Österreich war mit am Start. Das Fahrzeug wäre vielleicht auch was für den nächsten Einkauf.

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