Schwäbische Zeitung (Biberach)
220 Kilometer auf Mofas durch die Heimat
Mofa-Freunde erkunden Landkreis Biberach – Idee entstand aus einer Bierlaune
ÄPFINGEN – Mit dem Mofa in zwei Tagen 220 Kilometer um den Landkreis Biberach: Da werden bei den „Mofa-Roggern“aus Äpfingen und aus dem nördlichen Landkreis Jugenderinnerungen wach.
Was aus einer Bierlaune heraus entstanden ist, wurde in die Tat umgesetzt und so rollten die „Mofa-Rogger“vor zwei Jahren an den Gardasee. Dieses Jahr aber war der Landkreis Biberach dran. Oliver Burkhardt aus Äpfingen wurde anfangs mit seinem Vorschlag, mal den Landkreis Biberach mit den Mofas zu umrunden, von seinen Mitfahrern belächelt. Aber: „Am Ende waren alle glücklich“und es habe sich gelohnt, den Heimatkreis mit seiner Natur, kleinen Dörfern und Gehöften, „von denen wir vorher nichts gehört haben, vom Mofa aus anzuschauen“, sagt Oliver Burkhardt. Sie hätten ihre Freude an der Natur, „auch wenn man mal mit dem Staub eines Mähdreschers konfrontiert wird“. In Achstetten sind die sieben MofaFahrer gestartet, dann durchs Illertal ins Vorallgäu, bis hinter Riedlingen und im westlichen Landkreis zurück.
Faszinierend sei die einfache Technik an den Mofas, die sie schon seit der Jugendzeit hätten. „Alle unsere Fahrzeuge sind über 30 Jahre alt“. Sollte mal eines streiken, könne es auf der Strecke repariert werden. „Wir haben Werkzeug dabei und helfen uns auch gegenseitig.“Die Mofas laufen im Schnitt 25 Stundenkilometer. „Damit komme ich überall hin, nur nicht so schnell“, erklärt Oliver Burkhardt schmunzelnd. Und: „Wir wollen unseren Spaß haben und nicht nur Kilometer fressen.“Im Allgemeinen werde man als Mofafahrer von der Bevölkerung positiv wahrgenommen. „Viele Leute winken uns zu.“In der Regel würden Nebenstrecken genutzt und wenn sie mal auf einer vielbefahrenen Straße seien, „weichen wir auf Ausbuchtungen aus und lassen den schnelleren Verkehr vorbei“.
Frauen bleiben zu Hause
Achim Köble fuhr mit einem Wohnwagen als Versorgerfahrzeug voraus, transportierte das Gepäck und sorgte für die Verpflegung. „Er kümmert sich auch um einen Platz, wo wir unsere Fahrzeuge abstellen und übernachten können“, erklärte Oliver Burkhardt. Unter den Fahrern seien keine Frauen, „aber unsere Frauen unterstützen uns“, erzählt Burkhardt. „Die Mofas stinken schon“, gibt Burkhardt zu und kein Radfahrer habe eine besondere Freude, wenn eine Gruppe Mofa-Fahrer an ihm vorbeiziehe.