Schwäbische Zeitung (Biberach)
Trockener Sommer hilft bei Hotelbau
„Best Western“-Hotel soll wie geplant eröffnen – Fast alle Wohnungen verkauft
BIBERACH - Die Zeichen im Umfeld des Biberach Bahnhofs stehen auf Veränderung: Auf dem Postareal befindet sich ein Supermarkt mitsamt Wohnungen und auf dem ehemaligen EVS-Gelände ein Hotel mit Wohneinheiten im Bau. Die „Schwäbische Zeitung“hat bei den Verantwortlichen nachgefragt, wie gut die beiden Projekte gedeihen. Während die Arbeiten beim Rewe-Supermarkt in Verzug geraten sind (SZ berichtete am Mittwoch), ist der Zeitplan beim neuen Hotel zu halten.
Im Frühjahr dieses Jahres machte der Abrissbagger den Gebäudetrakt entlang der Bahnhofstraße platt. Seitdem ist viel passiert auf dem Areal mit bewegter Geschichte. Mehrere Jahre lang fristete das ehemalige EnBW-Verwaltungsgebäude ein eher trostloses Dasein. Mit dem Neubau der EnBW in den Jahren 2006/2007 in unmittelbarer Nähe wurden die Flächen in dem Verwaltungsgebäude am Bismarckring überflüssig. 2015 kaufte schließlich die Fides-Gruppe aus Ulm das Gelände. Zuletzt hatte der Landkreis übergangsweise Teile des Komplexes als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge genutzt, bevor heuer die Bauarbeiten starteten.
„Beim Neubau ist die Gründung abgeschlossen und die Wandscheiben des Untergeschosses stehen größtenteils“, so Nadine Haggenmüller von der Fides-Gruppe. Das Ulmer Unternehmen setzt das Projekt mit dem Titel „Bismarck-Carré“um. Im Neubau entlang der Bahnhof- straße und in dem Bestandsgebäude entlang des Bismarckrings kommt ein Vier-Sterne-Hotel mit etwa 100 Zimmern unter. Dieses soll unter der „Best Western“-Marke betrieben werden. Etwa zwei Drittel des ehemaligen EVS-Gebäudes bleiben bestehen und werden generalüberholt. Die Entkernung ist mittlerweile genauso beendet wie die Zimmererarbeiten. Haggenmüller sagt: „Der Ausbau läuft hier derzeit auf Hochtouren.“
Der Gebäudeteil entlang der Adolf-Pirrung-Straße ist für Wohnungen reserviert. 28 Einheiten unterschiedlicher Größe entstehen, die sich auf dem Immobilienmarkt offenbar großer Beliebtheit erfreuen. „Wir haben bereits 24 Wohnungen erfolgreich vermarktet“, erläutert Haggenmüller. Eine Erdgeschosswohnung sowie drei Wohnungen im Dachgeschoss stünden noch zum Verkauf: „Gerade haben wir mit unserer Planungsabteilung die Grundrisse im Dachgeschoss neu gestaltet. Es ergeben sich sehr schöne und großzügige Einheiten.“
Es passiert noch einiges
Herzstück der Anlage soll der neu gestaltete Innenhof sein. Asphalt und triste Gebäudefassaden luden in der Vergangenheit nicht wirklich zum Verweilen ein. Das Konzept der Fides-Gruppe sieht einen grünen Innenhof mit Sitzmöglichkeiten vor, darunter befindet sich die Tiefgarage mit 54 Stellplätzen. Davon ist bis- lang allerdings noch nichts zu erkennen. Dort, wo Hotelgäste und Bewohner später einmal entspannen sollen, befinden sich unter anderem ein meterhoher Baukran und reichlich Materialien.
Insgesamt betrachtet liegen die Arbeiten im Zeitplan, auch weil es in den zurückliegenden Monaten verhältnismäßig wenig regnete. „Der trockene Sommer war bei der Dachmontage sehr hilfreich, da somit wenig Feuchtigkeit in das Gebäude eingedrungen ist“, so Haggenmüller weiter. Nennenswerte Überraschungen habe es nicht gegeben.
Bis zum Winter dieses Jahres haben die Verantwortlichen auf der Baustelle noch einiges vor. So soll der Ausbau des Bestandsgebäudes fertig werden. „Im Neubau wird der Rohbau fertig sein, so dass der Ausbau beginnen kann“, schildert Haggenmüller. Die Bauarbeiten für die Wohnungen liefen derzeit schneller als mit den Käufern vereinbart: „Die Fertigstellung hängt vom weiteren Verlauf der Innenausbauarbeiten ab.“Das Hotel soll wie geplant im ersten Halbjahr 2019 eröffnen.