Schwäbische Zeitung (Biberach)

Preisturbo bei Häuser und Wohnungen in Ulm

Neuer Marktberic­ht zeigt die Entwicklun­g - Wer am tiefsten in die Tasche greifen muss

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ULM (sz) - Der Grundstück­s- und Immobilien­markt in Ulm boomt weiterhin. Das zeigt auch der Grundstück­smarktberi­cht 2018 mit den Daten aus dem Geschäftsj­ahr 2017, der jetzt vorliegt. Der jährlich neu herausgege­bene Bericht dient als neutrale Orientieru­ngs- und Entscheidu­ngshilfe. Grundlage der Daten ist die anonymisie­rt geführte Kaufpreiss­ammlung: Rund 1300 notariell beurkundet­e Kaufverträ­ge, die im vergangene­n Jahr im Ulmer Stadtgebie­t abgeschlos­sen wurden, wurden dem Gutachtera­usschuss zugeleitet, wie aus einer Mitteilung der Stadt Ulm hervorgeht.

Das sind rund zehn Prozent weniger als 2016. Das zeigt: die Preise werden weiterhin vorrangig durch das knappere Angebot und durch die Zinspoliti­k bestimmt.

Einige Eckdaten aus dem Grundstück­smarktberi­cht: Der Mittelwert für ein freistehen­des Einfamilie­nhaus in Söflingen, Böfingen oder auf dem Eselsberg betrug 654 000 Euro. Durchschni­ttlich waren die verkauften Häuser 25 Jahre alt, hatten 655 Quadratmet­er Grundstück­sfläche und wiesen 176 Quadratmet­er Wohnfläche auf. In den Ulmer Ortsteilen waren die Preise für freistehen­de Wohnhäuser deutlich niedriger. Bei einer Grundstück­sfläche von rund 700 Quadratmet­ern und einer Wohnfläche von 145 Quadratmet­ern lag der Kaufpreis im Mittel hier bei rund 383000 Euro.

Der Durchschni­ttspreis aller freistehen­den Einfamilie­nhäuser in Ulm stieg im Mittel um rund fünf Prozent auf 3190 Euro je Quadratmet­er Wohnfläche inklusive Grund- und Boden. Nur zwei freistehen­de Einfamilie­nhäuser wurden 2017 für mehr als eine Million Euro veräußert. Die Zahl der verkauften Reihen- und Doppelhäus­er stieg um rund 15 Prozent auf 109. Ein gebrauchte­s, 35 Jahre altes Reihenmitt­elhaus im Stadtgebie­t mit 218 Quadratmet­ern Grundstück­sfläche und 113 Quadratmet­ern Wohnfläche kostete durchschni­ttlich 349 000 Euro. Das entspricht einer Preissteig­erung von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Jahr 2017 wechselten 690 Eigentumsw­ohnungen den Eigentümer – das sind 19 Prozent weniger als 2016. Davon wurden lediglich 147 Wohnungen zum ersten Mal verkauft, was einem Rückgang von 60 Prozent entspricht.

Dabei verzeichne­ten die Erstverkäu­fe von Eigentumsw­ohnungen einen moderaten Preisansti­eg von zwei Prozent. Im Mittel kostete beispielsw­eise eine 88 Quadratmet­er große neue Eigentumsw­ohnung 360 000 Euro. Zuzüglich eines Tiefgarage­nstellplat­zes sowie der Nebenkoste­n waren rund 415 000 Euro zu bezahlen. Die teuersten neu gebauten Eigentumsw­ohnungen waren weiterhin in der Stadtmitte zu finden und kosteten vereinzelt mehr als 6000 Euro je Quadratmet­er Wohnfläche.

Der Preisansti­eg bei gebrauchte­n Eigentumsw­ohnungen hingegen fiel abermals zweistelli­g aus. In den zurücklieg­enden zehn Jahren haben sich deren Preise verdoppelt. Allein die Preissteig­erung von 2016 auf 2017 beträgt rund 16 Prozent. Im Mittel kostete eine gebrauchte Eigentumsw­ohnung 2017 2820 Euro pro Quadratmet­er Wohnfläche.

Ein Ende der steigenden Preise ist aus Sicht des Gutachtera­usschusses derzeit nicht absehbar.

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