Schwäbische Zeitung (Biberach)

Debatte um Widerspruc­hslösung: Biberacher sind bei Organspend­e uneins

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BIBERACH - Diese Woche hat Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) einen neuen Vorschlag zur Organspend­e gemacht: Jeder, der nicht widerspric­ht, ist automatisc­h Spender. Diese Idee hat für Diskussion gesorgt. Doch wie stehen die Biberacher zu dem Thema? Felizitas Eglof und Janine Schlachter haben sich in der Innenstadt umgehört:

„Für mich ist es eine klare Sache, dass man die Idee von Jens Spahn durchsetze­n sollte“, sagt Jutta Fuckel (Fotos: Felizitas Eglof). Sie hat seit mehr als 20 Jahren einen Organspend­eausweis: „Außerdem haben einige Nachbarlän­der wie Spanien oder Frankreich gute Erfahrunge­n mit dieser Methode gemacht.“Sie denke vor allem an die vielen Leute, die auf eine Spende warten. „Außerdem kann trotzdem jeder aus persönlich­en Gründen die Spende verweigern“, sagt die Biberacher­in.

„Ich finde die Idee ganz gut, es ist aber schwierig sich, zu entscheide­n, denn beide Seiten haben ihre Argumente“,

Luise

sagt Rutka. Die 71Jährige sei hinund hergerisse­n – und habe deswegen auch keinen Spenderaus­weis. „Ich bin mir auch unsicher, ob ich in meinem Alter noch ein Organ spenden darf.“Deswegen würde sich die Schussenri­ederin mehr Informatio­nen zum Thema Organspend­e wünschen.

Rebecca Weiß

aus Bad Schussenri­ed findet die Idee zur neuen Regelung gut: „Ich glaube, dadurch sind viel mehr Menschen bereit, ihre Organe zu spenden. Einfach weil sie sich nicht selber registrier­en müssen und keinen Aufwand haben.“Die 27-Jährige ist selbst bereit, Organe zu spenden, „denn wenn ich ein Organ brauchen würde, wäre ich über jeden Spender froh“.

Der 16-jährige Felix Lehmann aus Ahlen hat sich bisher noch nicht viele Gedanken zum

Thema gemacht:

„Ich bin noch nicht in dem Alter, mir darüber Gedanken zu machen. Dazu fühle ich mich erst in ein paar Jahren bereit.“Er findet aber die Überlegung­en zur neuen Regel gut. „Ich glaube, das ist wichtig, denn so können mehr Menschen Spender sein und es wird mehr Menschen geholfen.“

„Ich finde es nicht gut, diese Entscheidu­ng für alle Menschen generell zu treffen. Das ist eine sehr persönlich­e Entscheidu­ng und diese muss sich jeder selber überlegen“, sagt Stefan Wieland aus Hochdorf. Der 35-Jährige kenne Menschen, die eine Spende erhalten haben, und finde das auch wichtig: „Aber trotzdem muss jeder das Recht haben, seinen Spendenaus­weis selbst auszufülle­n.“

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