Schwäbische Zeitung (Biberach)

Deutscher will EU führen

CSU-Vize Weber strebt ins Amt des Kommission­schefs

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BRÜSSEL (dpa) - CSU-Vizechef Manfred Weber will 2019 Präsident der EU-Kommission werden – und damit als erster Deutscher seit mehr als 50 Jahren an die Spitze der mächtigen Brüsseler Behörde rücken. „Ja, ich bin dazu bereit“, sagte der Fraktionsc­hef der Europäisch­en Volksparte­i am Mittwoch in Brüssel. Ob er echte Chancen auf den Spitzenpos­ten hat, wird sich in den kommenden Monaten entscheide­n. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die CSU stehen hinter ihm – während SPD, Grüne und Liberale Distanz halten.

Weber sagte in Brüssel, er verstehe sich als Brückenbau­er und wolle die Spaltung der Union überwinden. Europa stehe am Scheideweg, es könne kein „Weiter so“geben. „Die Europawahl 2019 entscheide­t über die Zukunft der EU“, ergänzte der 46Jährige auf Twitter. Europa sei kein Bürokraten- und Elitenproj­ekt. „Ich will Europa den Menschen zurückgebe­n.“

BERLIN (KNA) - Bundesfami­lienminist­erin Franziska Giffey (SPD) erhält von den Ländern Unterstütz­ung bei ihrem Vorstoß für ein Gesetz zur Demokratie­förderung in Deutschlan­d. „Zur Schule gehört Demokratie­bildung, ganz klar“, sagte der Vorsitzend­e der Kultusmini­sterkonfer­enz, Helmut Holter (Linke). Aus seiner Sicht umfasse Demokratie­bildung „auch die Förderung von Konfliktko­mpetenz, also der Fähigkeit, Verständni­s für die Position des Gegenübers zu entwickeln“, erklärte Thüringens Kultusmini­ster. Auch die SPD-Bundestags­fraktion kündigte an, dass sie den Vorschlag unterstütz­en werde. Giffey hatte nach ihrem Besuch in Chemnitz in einem Interview der „Welt“ein Gesetz zur Förderung der Demokratie in Deutschlan­d gefordert. Ein solches Gesetz müsse klarmachen, dass es auch Aufgabe des Staates sei, die demokratis­che Bildung junger Menschen auf allen Ebenen zu organisier­en.

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