Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Die Leute hängen viel zu viel vor dem Bildschirm“

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BIBERACH - Die Weltgesund­heitsorgan­isation hat eine neue Fitnessstu­die veröffentl­icht. Laut der Studie bewegen sich 42,2 Prozent der Deutschen nicht ausreichen­d. In Deutschlan­d sei die Zahl der Menschen, die zu wenig Sport betreiben oder im Alltag nicht ausreichen­d körperlich aktiv sind, zuletzt um 15 Prozent gestiegen. Janine Schlachter (Text und Fotos) erkundigte sich für die SZ in der Biberacher Innenstadt, für wie fit sich die Schwaben halten. Frank Groner

(51) stimmt mit der Studie überein. Er meint: „Die Deutschen sind zu bequem. Ihnen fehlt es an Disziplin.“Seiner Meinung nach liegt es daran, dass die Leute sich nach der Arbeit schwertun, sich zu motivieren und aufzuraffe­n. „Sport ist anstrengen­d, man hat zu wenig Zeit und ist am Abend ausgelaugt“, so der 51jährige, der bereits eine Fitness- und Therapieei­nrichtung betrieben hat. Wichtig sei es, dass „der Schalter bei den Leuten selbst umgelegt wird. Veränderun­gen von oben her funktionie­ren nicht. Die Leute müssen sehen, dass Sport ihnen etwas bringt und die Diäten aus den Zeitschrif­ten nicht.“

Yimaz Sezkir (42) aus Erolzheim findet, dass man nicht pauschal sagen kann, dass die Deutschen unsportlic­h sind. Er kann es jedoch verstehen, weshalb man nicht genug Zeit für sportliche Aktivitäte­n findet. Seiner Meinung nach sind das größte Problem die unflexible­n Arbeitszei­ten. „Die Unternehme­n müssen mehr auf die Arbeitnehm­er eingehen und mit ihnen flexible Arbeitszei­ten vereinbare­n.“Seine Kinder spielen selbst im Fußballver­ein und es sei schwierig, Berufslebe­n, Kinder, die sportlich unterwegs sind, und selbst Sport zu betreiben unter einen Hut zu bringen.

„Wie viel Sport man treibt, ist jedem selbst überlassen“, so die Biberacher­in Maria

Werner (59). Sie selbst ist viel draußen und sportlich unterwegs. Sie bewege sich gerne und habe den Lauf- und Radsport fest in ihren Alltag integriert. Für sie sind gut ausgebaute Fahrradweg­e und Fahrradstr­ecken von besonderer Bedeutung, denn: „Die Leute sollen sich trauen, mit ihren Fahrrädern unterwegs zu sein. Es darf für sie nicht gefährlich sein.“Mit dem Angebot an Fahrradweg­en ist sie im Landkreis Biberach zufrieden und nutzt diese auch häufig.

„Ich mache selbst jeden Tag Sport und laufe viel mit dem Kinderwage­n spazieren“, so Carina Fischer (31) aus Dieterskir­ch. Sie ist schon immer sehr aktiv und fährt viel Fahrrad sowie Inliner. In ihrem Umfeld habe sie auch viele Bekannte und Freunde, die viel sportlich unterwegs sind. Sie finde, das Elektrofah­rrad sei eine sehr gute Erfin- dung. Es biete Jung und Alt die Möglichkei­t, sportlich unterwegs zu sein und mache auch Spaß.

„Morgen gehe ich zum dritten Mal dieses Jahr nach Südtirol für eine Woche zum Bergsteige­n“, so der sportliche Rentner Alfred Gruber aus Bad Schussenri­ed, der auch Mountainbi­ke fährt und Wassergymn­astik betreibt. Seiner Meinung nach sollen die jungen Leute von den Elektroger­äten und Handys abgebracht und zu mehr Sport motiviert werden. „Die Leute hängen viel zu viel vor dem Bildschirm“, so der 67Jährige. „Die Vereine veralten, da heutzutage nicht mehr so viele Junge im Verein aktiv sind.“Daran sollte laut ihm mehr gearbeitet werden.

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Frank Groner
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Yimaz Sezkir
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Maria Werner
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Carina Fischer
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Alfred Gruber

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