Schwäbische Zeitung (Biberach)
DAK: Krankenstand im Kreis leicht angestiegen
Vor allem Muskel-Skelett-Erkrankungen machen den Versicherten zu schaffen und sorgen für Fehltage
BIBERACH (sz) - Der Krankenstand im Landkreis Biberach ist 2017 um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Dies geht aus dem DAK-Gesundheitsreport 2018 hervor.
Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen lagen demnach bei 3,8 Prozent. Die Region hatte damit insgesamt einen höheren Krankenstand als der Landesdurchschnitt (3,5 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1000 Arbeitnehmern 38 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Baden-Württemberg wurde mit 4,0 Prozent im Neckar-Odenwald-Kreis verzeichnet, der niedrigste mit 3,0 Prozent in der Landeshauptstadt Stuttgart.
Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für den Landkreis Biberach zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen: Die Fehltage bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenleiden landeten auf dem ersten Platz. Im Vergleich zum Vorjahr gingen sie leicht zurück, liegen aber noch über dem Landesdurchschnitt. Ihr Anteil am gesamten Krankenstand beträgt über 20 Prozent.
Den stärksten Anstieg um 70 Prozent gab es bei den Verletzungen und Vergiftungen. Sie liegen nun ebenfalls deutlich über dem Landesdurchschnitt. Auch die psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen oder Angststörungen stiegen um 13 Prozent an und landen nun auf dem dritten Rang der häufigsten Diagnosen im Landkreis Biberach.
Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunkt „Rätsel Rücken – warum leiden so viele Baden-Württemberger unter Schmerzen?“auch, wie verbreitet Rückenleiden bei den Arbeitnehmern im Südwesten sind. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden.
Das Fazit: Trotz Prävention und zahlreicher Gesundheitskurse leiden in Baden-Württemberg rund 4,2 Millionen Erwerbstätige unter Rückenschmerzen. Nach Ergebnissen der Umfrage hatten 73 Prozent aller Beschäftigten im vergangenen Jahr Rückenprobleme. Jeder Vierte hat aktuell Beschwerden. Auf 100 Erwerbstätige in Baden-Württemberg entfielen rund 71 Fehltage wegen Rückenschmerzen. Im Landkreis Biberach war die Zahl der Ausfalltage mit 82 noch höher. Auch die durchschnittliche Dauer je Krankschreibung lag mit 13,5 Tagen über dem Landesdurchschnitt (zwölf Tage).