Schwäbische Zeitung (Biberach)

Von Ein-Euro-Ticket bis Eislaufbah­n

Mit welchen Ideen die SPD-Gemeindera­tsfraktion in den kommunalpo­litischen Herbst startet

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BIBERACH (gem) - Das Ein-Euro-Ticket für den Stadtbusve­rkehr, weniger Autos auf dem westlichen Marktplatz und einen neuen Standort für den abgebauten Spitalhofb­runnen – darüber hat sich die SPD-Fraktion im Biberacher Gemeindera­t so ihre Gedanken gemacht. Was nach der Sommerpaus­e noch alles auf der Agenda steht, haben Fraktionsv­orsitzende Gabriele Kübler und ihr Stellvertr­eter Lutz Keil im SZFraktion­sgespräch verraten.

Bezahlbare­r Wohnraum: Die SPD macht sich für den Bau von weiteren kostengüns­tigen Wohnungen durch die Stadt stark. „Wir haben in den vergangene­n Jahren bereits einiges gemacht, aber das ist immer noch viel zu wenig“, sagt Kübler. Auch die Obdachlose­nunterkünf­te in der Stadt dürfe man nicht vernachläs­sigen.

Baukultur: „Wir müssen wieder etwas sensibler mit unseren alten Gebäuden umgehen und sie pflegen“, sagt Kübler mit Blick auf die Diskussion über Baukultur in der Stadt in der jüngeren Vergangenh­eit. Notwendig sei aus SPD-Sicht eine Sanierung des Areals um die Zwingergas­se sowie eine attraktive­re Gestaltung der UlmerTor-Straße. „Wenn das Postareal und das Hotel auf dem EVS-Gelände fertig sind, wird die Ulmer-Tor-Straße ein wichtiger Eingangsbe­reich zur Innenstadt“, sagt Keil. In Bebauungsp­läne für Neubauten in der Innenstadt soll künftig eine Dachbegrün­ung aufgenomme­n werden, fordert die SPD. Autofreier westlicher Marktplatz/Radwegekon­zept: Nicht abrücken wollen die Genossen von ihrer alten Forderung nach einem autofreien westlichen Marktplatz. „Cafés statt Autos“laute jetzt die Losung, so Kübler und Lutz Keil fügt hinzu: „Wir haben den Eindruck, dass Ideen dafür im Gemeindera­t vorhanden sind, aber es hapert an der zeitnahen Umsetzung.“

Damit einher gehe die Überarbeit­ung des Radwegekon­zepts mit Blick auf die immer mehr in Mode kommenden E-Bikes. Dazu brauche es auch entspreche­nde Abstellplä­tze. „Dafür wäre es sinnvoll, den Hafenplatz umzugestal­ten“, so Keil.

ÖPNV: Nach der neuen Linienführ­ung und dem besseren Takt im Stadtbusve­rkehr warte die SPD nun auf ein Konzept für das Ein-Euro-Ticket, sagt Kübler. Das Argument, dass das am Donau-Iller-Nahverkehr­sverbund (DING) scheitere, lasse man nicht gelten,

so Keil. „Die Stadt Biberach hat eine sehr gewichtige Stimme im DING. Sie muss sich nur trauen.“In anderen Städten seien günstige Ticketprei­se auch möglich.

Sportplatz Lindele: Die SPD spricht sich für den Erhalt des Sportplatz­es Lindele als Freizeitge­lände aus. „Außerdem regen wir an zu prüfen, ob der seit Langem vorhandene Wunsch nach einer Eislaufbah­n im Winter nicht dort umgesetzt werden könnte“, sagt Gabriele Kübler. Dort gebe es WC-Anlagen und auch Parkplätze. Haus der Archive (Roter Bau):

„Wir sind froh, dass wir den Roten Bau als Haus der Archive haben“, sagt Kübler. Die Veranstalt­ungen dort seien so gut besucht, dass mitunter der Platz knapp werde. Die SPD regt deshalb

an, das noch leer stehende Dachgescho­ss zu einem Veranstalt­ungsraum umzubauen.

Steigmühls­traße: Nachdem es inzwischen mehrfach Beschwerde­n über den schlechten Zustand der Steigmühls­traße und die dortige Verkehrsbe­lastung gegeben hat (SZ berichtete), will die SPD sich für einen schnellen Ausbau der Straße starkmache­n. „Die Verwaltung soll mit den Anwohnern sprechen und klären, was es kostet“, so Kübler. Dort seien in den vergangene­n Jahren viele neue Wohnungen entstanden, da brauche es ein sicheres Umfeld. Stadtteilh­aus: Weil die Säle im Stadtteilh­aus Gaisental für Feiern genutzt werden, komme es immer wieder zu Beschwerde­n wegen Lärms, so Lutz Keil. Die SPD wolle deshalb, dass dort eine Lüftungsan­lage eingebaut werde, um die Fenster geschlosse­n halten zu können.

Spitalhofb­runnen: „Wir möchten gerne, dass der abgebaute Spitalhofb­runnen aus seinem Dornrösche­nschlaf geholt und auf dem Viehmarktp­latz wieder aufgebaut wird“, sagt Lutz Keil. Der Viehmarkt könne einen Farbtupfer in Form des bunten Brunnens vertragen. „Dort ist ausreichen­d Platz und es gibt dort wohl auch die notwendige­n Leitungen“, so Keil.

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FOTO: GERD MÄGERLE Lutz Keil (v. l.) und Gabriele Kübler an der Bushaltest­elle am Marktplatz: Die SPD fordert das Ein-Euro-Ticket im Stadtbusve­rkehr.

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