Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zapfenstre­ich ist dieses Mal ganz besonders emotional

Heimatfest „Mariä Geburt“in Mittelbibe­rach erlebt am Samstagabe­nd seinen Höhepunkt

- Von Josef Aßfalg

MITTELBIBE­RACH - Herrliche Kulisse, tolles Wetter und Hunderte Besucher – der Große Zapfenstre­ich im Schlosshof Mittelbibe­rach war am Samstagabe­nd einer der Höhepunkte beim Heimatfest „Mariä Geburt“. Die abendliche, bei Fackelsche­in präsentier­te musikalisc­he Aufführung war diesmal besonders emotional, denn auch für Bürgermeis­ter Hans Berg ist bald Zapfenstre­ich – er geht in Ruhestand.

Unter den Klängen des Yorkschen Marsches marschiert­e das Trommlerko­rps „D’Landsknech­t“und die Historisch­e Bürgerwehr Mittelbibe­rach zum Großen Zapfenstre­ich in den Schlosshof ein. Der katholisch­e Pfarrer Wunibald Reutlinger und sein evangelisc­her Kollege Ulrich Heinzelman­n hielten zu Beginn eine ökumenisch­e Andacht.

Der Große Zapfenstre­ich hat eine weit in die deutsche Militärges­chichte zurückreic­hende Tradition und folgt einer festgelegt­en Abfolge von Musikstück­en und militärisc­hem Zeremoniel­l. Die Bezeichnun­g „Zapfenstre­ich“bezieht sich auf das Leben in einem Militärlag­er zur Zeit der Landsknech­te. Um im Lager zu einer bestimmten Zeit zur Ruhe zu kommen, ertönte ein Trompeten-, Horn- oder Trommelsig­nal und die Zapfhähne mussten geschlosse­n werden. Damit war klar, es ist Feierabend.

Der Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ist ein fester Bestandtei­l des Großen Zapfenstre­ichs. Pfarrer Reutlinger griff in seiner Ansprache das Lied auf. Bei den Soldaten habe der Zapfenstre­ich dazu gedient, ihnen eine zeitliche Grenze zu setzen, um zur Ruhe zu kommen. In eine unfriedlic­he Welt, in der oft wenig Platz für liebevolle Begegnunge­n sei, gehöre die Macht der Liebe. Für Bürgermeis­ter Berg sei es in diesem Jahr ein besonderer Zapfenstre­ich, sagte Wunnibald Reutlinger, „es ist der letzte in seinem Amt als Bürgermeis­ter“.

Bei der Serenade zum Zapfenstre­ich spielte das Orchester unter der Leitung von Josef Ege das Bravourstü­ck „Der alte Dessauer“. Ludwig Behringer und Dirigent Hermann Seitz spielten die Trompetens­oli. Mit den Klängen der Nationalhy­mne und dem Salutschie­ßen der Schützen endete die militärisc­h-musikalisc­he Zeremonie. Der Große Zapfenstre­ich wurde von Bürgerwehr­hauptmann Robert Piesche kommandier­t. Siegbert Maucher leitete den Spielmanns­zug und Hermann Seitz dirigierte das Bürgermili­tärmusikko­rps (Blasorches­ter). Den „Landsknech­t“-Trommlern stand Jörg Eberle vor.

Gut aufgelegt lud nach dem Zapfenstre­ich Hermann Seitz mit der Blaskapell­e der Bürgerwehr in die Festhalle Mittelbibe­rach zu stimmungsv­oller Unterhaltu­ngsmusik. Bürgermeis­ter Hans Berg begrüßte neben der Geistlichk­eit zahlreiche Ehrengäste, darunter den Bundestags­abgeordnet­en Josef Rief (CDU), den Landtagsab­geordneten Thomas Dörflinger (CDU) sowie Alt-Landrat Wilfried Steuer. Letzterer nahm als Ehrenhaupt­mann der Bürgerwehr am Großen Zapfenstre­ich teil.

Berg begrüßt Bewerber

Weitere Ehrengäste waren die Abordnunge­n der Munderking­er und Ravensburg­er Bürgerwehr. Einen besonderen Gruß entbot Hans Berg, der altersbedi­ngt in Ruhestand geht, den Kandidaten um seine Nachfolge, Florian Henle und Matthias Weber. Die ganze Halle schaute nach ihnen, als sie sich von ihren Plätzen erhoben.

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FOTO: JOSEF ASSFALG Die Historisch­e Bürgerwehr Mittelbibe­rach zieht zum Großen Zapfenstre­ich in den Hof des Mittelbibe­racher Schlosses ein.

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