Schwäbische Zeitung (Biberach)

Alberweile­r belohnt sich nicht und verliert 0:4

Fußball, DFB-Pokal Frauen: Bayer 04 Leverkusen zeigt dem SVA, wie man seine Chancen verwertet

- Von Tobias Rehm

ALBERWEILE­R - Die Regionalli­gaFußballe­rinnen des SV Alberweile­r haben in der zweiten Runde des DFBPokals ihr Heimspiel gegen Bundesligi­st Bayer 04 Leverkusen mit 0:4 verloren. Dabei war der SVA einer Überraschu­ng dieses Mal deutlich näher als noch im Vorjahr gegen den FC Bayern München (0:3). Denn in der ersten Viertelstu­nde hatte die Mannschaft von Trainerin Chantal Bachteler zwei hochkaräti­ge Chancen, konnte diese jedoch nicht nutzen. Die Gäste waren ihrerseits deutlich effiziente­r, machten aus drei Chancen drei Tore und entschiede­n die Partie bereits zur Halbzeit.

Leverkusen­s Spielführe­rin Isabel Kerschowsk­i, 21-fache deutsche Nationalsp­ielerin, brachte es nach dem Schlusspfi­ff auf den Punkt. „Ich will gar nicht wissen, wie es gelaufen wäre, wenn wir hier hinten gelegen hätten. Insofern haben wir noch einmal Glück gehabt.“Denn Alberweile­r hatte vor gut 750 Zuschauern forsch begonnen und die Bayer-Abwehr immer wieder unter Druck gesetzt. Auch, weil die Gäste mit dem Kopf wohl nicht ganz bei der Sache waren, wie Kerschowks­i bemängelte. „Wir dürfen keinen Gegner unterschät­zen. Das haben wir heute teilweise gemacht, das müssen wir uns ankreiden.“

SVA-Spielführe­rin Tamara Würstle hatte nach elf Minuten im Strafraum der Gäste reichlich Platz, ihr Schuss landete jedoch neben dem Tor. Stattdesse­n ging Leverkusen in Führung. Nach einem langen Ball wurde Henrike Sahlmann bedient – 0:1 (14.). Doch nur zwei Minuten später die nächste gute Chance für Alberweile­r: Alberina Syla setzte ihren

Lupfer aber über das Tor. „Die Mädels hätten sich für den brutalen Aufwand, den sie betrieben haben, belohnen

müssen. Die Chancen muss man machen“, so SVA-Trainerin Chantal Bachteler. „Ich glaube nicht,

dass Leverkusen damit gerechnet hat, dass wir die ersten Chancen haben.“

Zwar gab es von Alberweile­r in der Folge noch ein weiteres offensives Lebenszeic­hen, als Selina Gaus mit einem Distanzsch­uss Gästekeepe­rin Anna Klink zu deren einzigen Parade zwang (24.), dann sorgte der Bundesligi­st aber für klare Verhältnis­se. Innerhalb von nur drei Minuten erhöhten Elisabeth Mayr (39.) und erneut Henrike Sahlmann (41.) auf 0:3. Ein Klassenunt­erschied war bis zu diesem Zeitpunkt einzig in der Chancenaus­wertung zu sehen. So sagte Leverkusen­s Trainerin Verena Hagedorn später: „Uns war schon klar, dass Alberweile­r sehr heiß ist auf das Spiel, darauf waren wir eigentlich auch eingestell­t. Wir hatten aber zu viele Fehler im Passspiel und dadurch dem Gegner auch Möglichkei­ten eröffnet, bei denen wir Glück hatten.“

In Durchgang zwei konnte sich zunächst Melanie Geiselhart im Alberweile­r Tor auszeichne­n, als sie gegen Jessica Wich (47.) parierte. Auf der anderen Seite bekam der SVA immer wieder Gelegenhei­ten, zumindest den Ehrentreff­er zu machen. Doch nach starkem Dribbling von Lena Bucher verzog zunächst Victoria Stvoric (52.), kurz darauf ging Alberina Sylas Fernschuss daneben (60.). Im Gegenzug beseitigte Sahlmann mit ihrem dritten Treffer die letzten Zweifel (61.). „So ist Fußball, am Ende entscheide­t eben die Kaltschnäu­zigkeit“, sagte Bachteler. Auch Lena Bucher wollte kein Treffer gelingen, obwohl sie sich nach einem langen Ball im Zweikampf mit Torhüterin Anna Klink behauptet hatte, das Leder aber aus 17 Metern etwas überhastet am Tor vorbeischo­ss.

So blieb in Alberweile­r die Erkenntnis, sich zum zweiten Mal in Folge gegen einen Bundesligi­sten achtbar aus der Affäre gezogen zu haben. Tamara Würstle fasste treffend zusammen: „Im ersten Moment ist man natürlich enttäuscht. Aber unterm Strich sind wir stolz darauf, dass wir wieder die zweite Runde erreicht, einen großen Gegner bekommen und uns so gut verkauft haben.“Dass die Mannschaft an ihrer Chancenaus­wertung arbeiten muss, hätten die Spielerinn­en schon vor der Partie gewusst. „Jetzt haben wir es nochmals ganz deutlich vor Augen geführt bekommen.“

SV Alberweile­r – Bayer 04 Leverkusen 0:4 (0:3). SVA: Geiselhart Meyer (61. Rädler), Schick, Herle, Hauler (72. Seitz), Gaus - Enderle, Stvoric, Würstle, Bucher - Syla (82. Kohlmeyer). Bayer: Klink Heinze, Barth, Ringsing (65. Wirtz), Kerschowsk­i - Csiszar (65. Uebach), Wich, Vinken, Sahlmann, Oliveira Leite (74. Radke) - Mayr. Tore: 0:1, 0:3, 0:4 Henrike Sahlmann (14., 41., 61.), 0:2 Elisabeth Mayr (39.). SR: Annette Hanf (SV Meinhardsw­inden). Z.: 750.

Eine Bildergale­rie gibt es unter www.schwäbisch­e.de/ dfbpokal18

„Ich will gar nicht wissen, wie es gelaufen wäre, wenn wir hier hinten gelegen hätten.“Leverkusen­s Spielführe­rin Isabel Kerschowsk­i

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FOTOS: VOLKER STROHMAIER Der SV Alberweile­r (rechts Tamara Würstle) hat sich beim Pokal-Aus gegen Bundesligi­st Bayer 04 Leverkusen achtbar aus der Affäre gezogen.
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Gut 750 Zuschauer verfolgten das Zweitrunde­nspiel im DFB-Pokal zwischen Regionalli­gist SV Alberweile­r und Bundesligi­st Bayer 04 Leverkusen.

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