Schwäbische Zeitung (Biberach)
Anklage gegen Hoßkircher Bürgermeister
RAVENSBURG (tha) - Die Staatsanwaltschaft Ravensburg hat gegen den Bürgermeister von Hoßkirch (Landkreis Ravensburg), Roland Haug, Anklage wegen falscher uneidlicher Aussage erhoben. Das bestätigte am Montag die Staatsanwaltschaft Ravensburg. Hintergrund ist ein Auftritt von Haug als Zeuge in einem Prozess, bei dem ein 36-Jähriger zu lebenslanger Haft wegen Mordes an seiner Frau verurteilt wurde. Am Tag der Tat soll sich der Bürgermeister nach Aussage von zwei Kripobeamten mit dem Vater des zu diesem Zeitpunkt Tatverdächtigen unterhalten haben. Dabei soll der Vater seinen Sohn als „jähzornig“bezeichnet und gesagt haben, er mache sich große Vorwürfe. Als Zeuge vor Gericht widersprach Haug der Aussage der Beamten – nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat das Gespräch aber tatsächlich so stattgefunden. Von den belastenden Aussagen des Vaters hatte die Polizei erfahren, weil Haug den Kripobeamten davon erzählte, als sie das Haus des Beschuldigten und seiner ermordeten Frau durchsuchten. Der Termin für den Prozess gegen den Bürgermeister steht noch nicht fest.
Klaus-Peter Murawski
(Foto: rase), bisheriger Chef der Staatskanzlei, ist von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Regierungschef hob in seiner Dankesrede insbesondere den Einsatz des Staatsministers in der Flüchtlingskrise hervor. Murawski hatte im Juli seinen Rückzug angekündigt – aus gesundheitlichen Gründen, wie es hieß. Zuletzt war er im Zuge des Stuttgarter Klinikskandals ins Visier der Opposition geraten. Wer seine Nachfolge antritt, war noch nicht bekannt. (lsw)