Schwäbische Zeitung (Biberach)

Für mehr Parkplätze und gegen einen überzählig­en Blitzer

Die FDP kündigt im SZ-Fraktionsg­espräch an, der Stadtverwa­ltung ganz genau auf die Finger schauen zu wollen

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BIBERACH (gem) - Eine faire Vergabe von Bauplätzen, weitere kostengüns­tige oberirdisc­he Stellplätz­e für Pendler und Innenstadt­bewohner sowie eine verstärkte Kontrolle der Arbeit der Stadtverwa­ltung – das sind drei der Schwerpunk­te, die die FDP-Fraktion im Biberacher Gemeindera­t nach der Sommerpaus­e setzen will.

Die Stadt habe schwierige Richtlinie­n zur Vergabe von Bauplätzen, sagt Fraktionsv­orsitzende­r Christoph Funk. Beim Baugebiet Hauderbosc­hen, so wisse er, habe die Stadtverwa­ltung einigen Bewerbern Nachfriste­n gesetzt, um noch geforderte Unterlagen einzureich­en. „Wir wollen wissen, ob es dadurch Verschiebu­ngen auf der Warteliste gibt und ob andere Bewerber deswegen möglicherw­eise zurückfall­en“, so Funk. Klar sei für die FDP auch, dass die Stadt weiter Grundstück­e kaufen und vor allem den Geschosswo­hnungsbau vorziehen müsse. „Wenn der OB beiläufig sagt, dass in der Stadt in den vergangene­n Jahren rund 5000 neue Arbeitsplä­tze entstanden sind, dann brauchen wir im Gegenzug mehr als 2500 Wohnungen, wenn diese Menschen alle hier leben wollen“, so Funk. Das gehe nur mit verdichtet­em Bauen, ergänzt sein Stellvertr­eter Alfred Braig. „Wenn wir da jetzt nichts tun, produziere­n wir den Sanierungs­stau von morgen.“So wie im Gewerbeber­eich spreche sich die FDP auch

Bauplatzve­rgabe:

beim Wohnungsba­u für interkommu­anle Lösungen aus. „Wir brauchen interkommu­nale Wohngebiet­e und interkommu­nale Bauplatz-Vergaberic­htlinien ohne Egoismen“, fordert Funk.

Wohnraum für Geringverd­ienende:

„Wir wollen eine lösungsori­entierte Wohnungsba­upolitik für alle Bürger“, sagt Funk. Die FDP kritisiert dabei das Nebeneinan­der von Subjektund Objektförd­erung. Dadurch könne es zu Doppelförd­erungen oder Fehlbelegu­ngen von Wohnungen kommen. Die Stadt solle hier eine einheitlic­he Linie fahren. Zum Verständni­s: Bei der Subjektför­derung wird die Personengr­uppe, die eine Wohnung bezieht, direkt begünstigt, zum Beispiel durch Wohngeld. Bei der Objektförd­erung erhält der Bauherr zinsverbil­ligte Darlehen oder Zinsbeihil­fen. Die geförderte­n Wohnungen dürfen dann nur an Personen mit Jahreseink­ommen unter einer bestimmten Grenze vermietet werden.

Oberirdisc­he Parkplätze:

Die FDP wünscht sich weitere kostengüns­tige oberirdisc­he Parkplätze für Menschen, die in der Innenstadt wohnen oder arbeiten und nicht den Gigelberg als Parkplatz nutzen wollen. „Wir hätten uns das beim Parkhaus Ulmer Tor auf der Fläche des früheren Ringtheate­rs vorstellen können“, sagt Funk. Dort würden die Parkplätze aber nun ganz normal bewirtscha­ftet. „Unser Ziel ist jetzt, dies auf dem Gelände direkt an der Bahnlinie in der Freiburger Straße hinzubekom­men.“Dieses gehöre inzwischen der Stadt. Bis es in einigen Jahren möglicherw­eise für andere Zwecke genutzt werde, könne man das Gelände nun als Parkplatz herrichten. Mit rund 100 Stellplätz­en rechnet Funk dort und zeigt sich zuversicht­lich, dass aus der Idee etwas wird.

Kontrolle der Verwaltung:

Die FDP erwarte endlich die noch ausstehend­en Bilanzen der Tochterges­ellschafte­n der Hospitalst­iftung, so Funk. „Wir haben am 28. August an das Regierungs­präsidium geschriebe­n, hier aktiv zu werden. Als Gemeindera­t in Stiftungss­achen Hospital können wir die Verantwort­ung ansonsten nicht mehr übernehmen“, sagt Funk. Man bemühe sich jetzt seit einem Jahr erfolglos um diese Bilanzen. Beantragt hat die FDP-Fraktion auch, den Blitzer in der Memminger Straße wieder abzubauen. Dieser habe nicht auf der Liste der neuen Blitzer gestanden, die der Hauptaussc­huss im Herbst 2017 beschlosse­n habe, argumentie­ren Funk und Braig.

Außer der FDP sind bereits die SZ-Fraktionsg­espräche mit der SPD und Linken-Stadtrat Ralph Heidenreic­h erschienen.

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FOTO: MÄGERLE Wollen mehr kostengüns­tige oberirdisc­he Parkplätze für Anwohner und Arbeitnehm­er: Alfred Braig (v. l.) und Christoph Funk von der FDP.

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