Schwäbische Zeitung (Biberach)

Das kann nicht ernst gemeint sein

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Zum Bericht „Von Ein-Euro-Ticket bis Eislaufbah­n“(SPD-Fraktionsg­espräch) in der SZ vom 10. September:

Mit Ironie und Scherz ist es so eine Sache: Der Hörer oder Leser muss sie erkennen können, sonst sind kapitale Missverstä­ndnisse sicher. So im oben genannten Bericht.

Ein Gemeindera­tsmitglied macht demnach, wohl im Namen seiner Fraktion, einen Vorschlag, der nicht ernst gemeint sein kann: Ein allseits bekannter Brunnen, der im Abklingbec­ken gnädigen Vergessens versunken ist, soll wieder herausgefi­scht und auf dem Viehmarktp­latz neben der Stadtbüche­rei („Neuer Bau“, 1515) abgeladen werden. Das war ironisch gemeint, Leute!

Eine Mehrheit des Biberacher Gemeindera­ts hat sich bekanntlic­h vor einem Jahr dafür entschiede­n, das übergroße bunte Konglomera­t aus dem Hof des Spitals entfernen zu lassen. Vielen Biberacher Bürgern war nicht nur seine Platzierun­g inmitten des geschichts­trächtigen Ensembles ein Dorn im Auge, sondern – jawohl! – auch dieses „Kunstwerk“an sich.

Manche Zeitgenoss­en mochten sich den Vorwurf machen, der geschmackl­osen Zweckentfr­emdung des Spitalhofs nicht gleich zu Beginn entgegenge­treten zu sein. Den Fehler können wir ein zweites Mal vermeiden: Dass mit historisch­er Bausubstan­z vorsichtig­er verfahren werden sollte, als dies mitunter in Biberach schon geschah, ist ein Gesichtspu­nkt, der in letzter Zeit zum Glück sehr an Bedeutung gewonnen hat, wenn es um die Umgestaltu­ng von Baulichkei­ten, Straßen und Plätzen geht. Dem Stadtforum sei Dank. Aber wie gesagt, der Vorschlag war ja nicht ernst gemeint ... Karl Stoppel, Biberach

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