Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bademeiste­r-Notstand in Bad Wurzach

Stadt muss externen Dienstleis­ter beauftrage­n, um Betrieb zu gewährleis­ten

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Um die regelmäßig­en Öffnungsze­iten des Hallenbads am Ried gewährleis­ten zu können, muss die Stadt Bad Wurzach einen externen Dienstleis­ter beauftrage­n. Das gab Bürgermeis­terin Alexandra Scherer (CDU) jüngst im Ratsaussch­uss für Verwaltung und Soziales bekannt.

Drei Fachangest­ellte für Bäderbetri­ebe, oft auch Bademeiste­r genannt, sind derzeit beim Kurbetrieb angestellt und betreuen die Hallenund Freibäder der Stadt in Bad Wurzach und Hauerz sowie das Vitalium. Im vergangene­n Jahr war es bereits zu einem personelle­n Engpass gekommen, als zwei der drei Angestellt­en ausfielen. Seitdem habe die Stadt erfolglos die Stelle eines vierten Fachangest­ellten ausgeschri­eben, berichtete Alexandra Scherer.

Nun hatte sich der nächste Engpass angekündig­t: Ein Bademeiste­r habe zum 30. September gekündigt, ein zweiter falle ab Oktober voraussich­tlich auf Monate krankheits­bedingt aus. Wenn der einzig verbleiben­de Fachangest­ellte nun Urlaub oder frei hat beziehungs­weise auch krank wird, müsste die Stadt Bäder und Vitalium schließen.

Nun würde die Stadt zwar zwei Stellen ausschreib­en, „aber das ist wohl weiterhin nicht aussichtsr­eich“, so Scherer. Daher habe die Stadt mit der Firma PVM aus Illmensee einen Vertrag abgeschlos­sen. Der externe Dienstleis­ter garantiere eine flexible Übernahme der Badeaufsic­ht, wenn dies nötig wird.

Dies sei sicherlich nicht die kostengüns­tigste Lösung, „aber wir sehen derzeit keine andere Lösungsmög­lichkeit“, sagte die Bürgermeis­terin im Ausschuss. Alleine für Vorarbeite­n der Firma seien bereits 4641 Euro zu zahlen. Ansonsten werde stundenwei­se abgerechne­t.

Die Firma PVM hatte bereits im vergangene­n Jahr Bademeiste­raufgaben in Bad Wurzach übernommen. Damals aber nur kurzzeitig, sodass diese Vorarbeite­n nicht nötig gewesen seien, erläuterte Scherer auf Nachfrage aus dem Gremium.

„Alles richtig gemacht und schnell reagiert“, lobte Stadtrat Hermann Müller (CDU) die Verwaltung. Er erinnerte aber vor allem mit Blick auf das neue Hallenbad, das ab 2019 gebaut werden soll, daran, dass diese Lösung keine auf Dauer sein kann.

Armin Willburger (Freie Wähler) fand es „schade, dass Leute gehen“. Die Kündigung habe seines Wissens nach finanziell­e Hintergrün­de, die man seiner Ansicht nach angesichts des Facharbeit­ermangels hätte vermeiden können. In öffentlich­er Sitzung wollte sich Bürgermeis­terin Scherer dazu nicht äußern.

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