Schwäbische Zeitung (Biberach)
Eine Schande
Zum Artikel „AfD-Gruppe stört in KZGedenkstätte“(1.9.):
Die allermeisten von uns sind nicht alt genug, um die NSDAP-/HitlerZeit (bewusst) miterlebt zu haben. Ich glaube auch nicht, dass jemand das Leid um die mehr als 60 Millionen zu Tode gekommener Menschen des 2. Weltkriegs miterleben möchte.
Der Holocaust war der nationalsozialistische Völkermord an 5,6 bis 6,3 Millionen europäischen Juden. Deutsche und ihre Helfer führten ihn von 1941 bis 1945 systematisch durch. Dieses Menschheitsverbrechen gründete auf dem staatlich propagierten Antisemitismus und der entsprechenden rassistischen Gesetzgebung des NS-Regimes. Es ist eine Schande, dass Mitglieder der RechtsaußenPartei AfD diesen Völkermord leugnen. Die Hetze gegen Migranten nimmt das Gedankengut von damals wieder auf. Dagegen ist mit allen rechtsstaatlichen Mitteln vorzugehen.
Die Ereignisse in Chemnitz in den letzten Tagen zeigen deutlich die Richtung der Populisten. Jeder, der friedlich in Deutschland leben und die Flüchtlingsprobleme menschlich bewältigen möchte, muss sich mit Abscheu von diesen Gruppierungen und dem dahinter stehenden Gedankengut abwenden. Es wird Zeit, dass die schweigende Masse deutlich zeigt, dass wir eine pluralistische, weltoffene und respektvolle Gesellschaft sind, die ihren Wohlstand nicht durch Hetze und Ausgrenzung geschaffen hat.
Walter Ege, Friedrichshafen
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