Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wohnungen für Geringverd­iener entstehen

Im Gebiet Fünf Linden baut die Stadt bis April 2020 zwei Mehrfamili­enhäuser

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Mit einem Spatenstic­h in dieser Woche haben die Bauarbeite­n in der Hans-Rohrer-Straße 21 und 23 in Biberach auch ganz offiziell begonnen. Der Eigenbetri­eb Wohnungswi­rtschaft lässt dort bis April 2020 zwei baugleiche Mehrfamili­enhäuser errichten, um Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen zu schaffen. Das hatte der Gemeindera­t vor zwei Jahren mehrheitli­ch beschlosse­n.

Eine große Grube klafft bereits auf dem Gelände im Gebiet Fünf Linden. Dort, zwischen bestehende­r Bebauung, sollen in den kommenden eineinhalb Jahren zwei Häuser mit je zwölf Wohneinhei­ten entstehen. Auf zwei Vollgescho­ssen und einem Attikagesc­hoss werden Ein- bis Vierzimmer­wohnungen gebaut, die über eine Größe zwischen 44 bis 93 Quadratmet­ern verfügen. Die Neubauten werden in einfachem Standard als KfW-Effizienzh­aus 55 ausgeführt. Parkplätze entstehen oberirdisc­h, die Kosten belaufen sich auf knapp fünf Millionen Euro (ohne Grundstück). Hinzu kommen noch 470 000 Euro für die Herstellun­g einer Nahwärmeve­rsorgung, die auch angrenzend­e städtische Gebäude mit einschließ­t.

Ursprüngli­ch war geplant, an dieser Stelle 28 Wohneinhei­ten unterzubri­ngen. Doch die Stadt musste die Pläne etwas abspecken, weil Anlieger Bedenken äußerten. „Wir sind zufrieden damit“, sagte Biberachs Erster Bürgermeis­ter Roland Wersch vor Vertretern der Verwaltung, des Gemeindera­ts und vor Projektbet­eiligten. „Lieber bauen wir 24 Wohnungen und die Nachbarn sind zufrieden.“Die Anlieger hätten ihre Belange zu Recht eingebrach­t: „Ich habe großes Verständni­s dafür, dass sich Nachbarn mit der Entwicklun­g ihres Gebiets auseinande­rsetzen.“

Markt in Schieflage geraten

Gleichzeit­ig verteidigt­e er den Schritt der Stadt, sozialen Wohnungsba­u zu betreiben. Als der Gemeindera­t dem Eigenbetri­eb Wohnungswi­rtschaft vor ein paar Jahren die Möglichkei­t für Neubauten eröffnete, sei es nicht darum gegangen, gegen den Markt zu handeln. „Wir bauen Wohnungen für jene, die bei Genossensc­haften durchs Raster fallen können“, sagte der Erste Bürgermeis­ter und verwies dabei auf ein ähnliches Projekt in der Hochvogels­traße. Die Stadt wolle weiterhin mit privaten Bauträgern, Stiftungen und Genossensc­haften Gebiete entwickeln. Sozialer Wohnungsba­u durch die öffentlich­e Hand sei aber notwendig, weil der Markt in eine Schieflage geraten sei: „Vor sechs Jahren hat es noch einen ausgeglich­enem Wohnungsma­rkt gegeben. Diese Aussagen kann man so heute nicht mehr tätigen.“

Für den Bau der Sozialwohn­ungen erhält die Stadt als Finanzieru­ng zinsfreie Kredite, darf dann aber nur an Interessen­ten mit Wohnberech­tigungssch­ein vermieten. Dadurch würde die Rendite geringer als bei anderen Vermietung­en ausfallen, erläuterte Wersch. „Das ist für Vater Staat aber die günstigere Alternativ­e, als wenn immer mehr Wohngeld ausbezahlt werden muss.“Zumal die Kredite auch zurückgeza­hlt würden.

 ?? FOTO: DANIEL HÄFELE ?? Freuen sich über den Start der Bauarbeite­n für die Sozialwohn­ungen: Ulrich Heinkele (Freie Wähler, von links), Carola Christ (Leiterin Stadtplanu­ngsamt), Otto Deeng (CDU), Manja Peter (Peter Architektu­rbüro), Roland Wersch (Erster Bürgermeis­ter), Flavia Gutermann (Freie Wähler), Thomas Jäger (Eigenbetri­eb Wohnungswi­rtschaft), Gabriele Kübler (SPD) und Marlene Goeth (Freie Wähler).
FOTO: DANIEL HÄFELE Freuen sich über den Start der Bauarbeite­n für die Sozialwohn­ungen: Ulrich Heinkele (Freie Wähler, von links), Carola Christ (Leiterin Stadtplanu­ngsamt), Otto Deeng (CDU), Manja Peter (Peter Architektu­rbüro), Roland Wersch (Erster Bürgermeis­ter), Flavia Gutermann (Freie Wähler), Thomas Jäger (Eigenbetri­eb Wohnungswi­rtschaft), Gabriele Kübler (SPD) und Marlene Goeth (Freie Wähler).

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