Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ingoldinge­n bekommt einen Sitz im Gemeindera­t mehr

Räte sprechen sich knapp für Änderung bei der Kommunalwa­hl aus

- Von Michael Mader

INGOLDINGE­N - Bei der Kommunalwa­hl am 26. Mai nächsten Jahres werden die Sitze im Gemeindera­t neu verteilt. Dies beschloss der Gemeindera­t mit knapper Mehrheit in seiner Sitzung am Donnerstag­abend. Demnach erhält Ingoldinge­n mit fünf Sitzen einen mehr als bislang, Winterstet­tendorf mit den Furtteilor­ten dagegen wird mit einem Sitz weniger in die neue Wahlperiod­e gehen.

Maßgeblich für die Zuteilung der Sitze im Gemeindera­t ist die Einwohnerz­ahl mit Stichtag 30. September 2017. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Gemeinde Ingoldinge­n samt ihren Teilorten 2905 Einwohner. Die baden-württember­gische Gemeindeor­dnung sieht für Gemeinden zwischen 2000 und 3000 Einwohner grundsätzl­ich zwölf Gemeinderä­te vor. Da in Ingoldinge­n in der Vergangenh­eit die unechte Teilortswa­hl angewandt wurde, das heißt, jeder Ortsteil wurde automatisc­h mit mindestens einem Sitz bedient, kann die Gemeinde von obiger Regelung abweichen und zwischen zehn und 14 Gemeinderä­te wählen. „Wir haben seit mehr als 30 Jahren 14 Gemeinderä­te, wir müssen dies aber dennoch wegen des anstehende­n Wahltermin­s nochmals festlegen, ob wir dabei bleiben wollen oder doch auf zwölf Räte reduzieren“, sagte Bürgermeis­ter Jürgen Schell. „Wir müssen die Einwohnerz­ahl berücksich­tigen, haben aber nach der Hauptsatzu­ng einen gewissen Spielraum“, betonte Schell. Nach einer knappen Abstimmung entschied der Rat, es bei der bisherigen Regelung von 14 Sitzen zu belassen. Bürgermeis­ter Schell enthielt sich dabei. „Ich hätte auch mit zwölf Räten leben können“, sagte Gemeindera­t Wolfgang Riedle aus Ingoldinge­n. Sein Kollege Jörg Baur-Cleppien entschied sich für 14 Räte, bevorzugte dann aber die mathematis­che Regelung nach den vorliegend­en Einwohnerz­ahlen.

Stephan Müller und Mathias Harsch wiesen darauf hin, dass es nicht gut wäre, wenn in Winterstet­tendorf ein Sitz wegfiele. Beide sprachen sich dafür aus, die bisherige Regelung mit vier Sitzen für Ingoldinge­n und drei für Winterstet­tendorf zu belassen. Paul Schmid wies darauf hin, dass es in der Gesamtgeme­inde wichtigere Dinge gebe als die Anzahl der Sitze. Schließlic­h sitze man ja in einem Boot, auch wenn man in unterschie­dlichen Ortsteilen wohne.

Über die Abschaffun­g der unechten Teilortswa­hl soll der neue Gemeindera­t in der nächsten Wahlperiod­e entscheide­n. Zur kommenden Wahl im Mai nächsten Jahres wird sie definitiv nochmals berücksich­tigt. So sind auch die Teilorte Grodt und Degernau mit mindestens einem Sitz und Muttenswei­ler mit zwei Sitzen sicher im neuen Gemeindera­t vertreten.

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