Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gerade Bahnen? Neue Möglichkei­ten!

Die Wege des Worndorfer Rennfahrer­s Pascal Wehrlein und von Mercedes trennen sich

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SINGAPUR (SID/sz) - Was aussieht wie eine Endstation, könnte für Pascal Wehrlein der Neustart werden: Die einst größte deutsche Motorsport­hoffnung gehört künftig nicht mehr zum Mercedes-Universum und kämpft vom kommenden Jahr an auf eigene Faust um eine Rückkehr in die Formel 1. Mercedes gab die Trennung am Freitag bekannt.

„Mein Vertrag mit Mercedes läuft am Ende der Saison 2018 aus, und wir haben gemeinsam entschiede­n, die Zusammenar­beit nicht fortzusetz­en“, sagte Wehrlein. „Ich sehe mich nach neuen Möglichkei­ten um und spreche im Moment mit anderen Teams über ein Cockpit für die nächste Saison.“Mercedes-Motorsport­chef Toto Wolff erklärte, die Entscheidu­ng solle Wehrlein „die bestmöglic­he Chance geben, andernorts eine Möglichkei­t zu finden, die seinem Talent entspricht“. Vor allem Toro Rosso und Haas sind damit als neue Arbeitgebe­r Wehrleins denkbar – ein solcher Wechsel wäre für einen Mercedes-Vertragsfa­hrer nicht zustande gekommen.

Der 23-Jährige aus Worndorf (Landkreis Tuttlingen), der aktuell im eidgenössi­schen Landschlac­ht lebt, hat den Stuttgarte­rn einiges zu verdanken. 2015 wurde er jüngster DTMChampio­n der Geschichte und stieg anschließe­nd in die Formel 1 auf. Nach zwei Jahren bei Manor (2016) und Sauber (2017) wurde die Förderung durch Mercedes dann aber zum Hindernis. So hatte Wehrlein im Kampf um ein Cockpit enge Leitplanke­n: Für von der Konkurrenz unterstütz­te Teams, wie etwa das von Red Bull geführte Toro Rosso, war der Mann aus dem anderen Stall keine Option.

Auch die zwei Plätze bei den Silberpfei­len waren besetzt, denn Mercedes hatte sich nach dem überrasche­nden Rücktritt Nico Rosbergs Ende 2016 für Valtteri Bottas entschiede­n – und gegen das Eigengewäc­hs Wehrlein. Der musste vor der nun laufenden Saison also zurück in die DTM, in der er sich nach zwei Jahren Formelspor­t als Gesamt-8. leidlich schlägt. Jetzt also die Trennung. „Der Weg an die Spitze verläuft nicht immer in geraden Bahnen“, sagte Toto Wolff am Freitag noch. „Manchmal muss man akzeptiere­n, dass es Zeit ist, eine Beziehung zu beenden.“

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FOTO: IMAGO Mercedes-Zeit vorbei, Zukunft offen: Pascal Wehrlein.

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