Schwäbische Zeitung (Biberach)
Der Buchladen der Florence Green
Wenn sich ein Film ausdrücklich einem Buchladen widmet, wird wohl kaum jemand ein allzu rasantes Erzähltempo erwarten. Aber selbst gemessen an dieser Erwartung kommt die Verfilmung eines Romans Penelope Fitzgerald recht behäbig in die Gänge. Lebhafter wird es dafür, sobald Bill Nighy („Tatsächlich … Liebe“) mehr Spielzeit bekommt. Er verkörpert Edmund Brundish, der Ende der 1950er-Jahre im kleinen englischen Küstenstädtchen Hardborough völlig zurückgezogen lebt.
Doch ausgerechnet der Einsiedler tritt einem Neuankömmling mit Offenheit und Interesse entgegen: Der Witwe Florence Green (Emily Mortimer). Ihren im Zweiten Weltkrieg verstorbenen Mann hatte sie einst in einem Buchladen kennengelernt. Nun will sie selbst einen eröffnen – trifft in dem konservativen Ort aber auf Ablehnung. Vor allem die Generalsgattin Violet Gamart (Patricia Clarkson) macht ihr klar, wer das Sagen hat. Noch mehr Ärger gibt es, als Florence provokative Bücher wie „Fahrenheit 451“ins Programm nimmt. Der Zusammenstoß von Verbohrtheit und Moderne wird vor schön inszenierten Bildern ausgetragen.
Als Extras gibt es eine rund halbstündige Dokumentation zur Filmproduktion mit vielen Interviews und einem Blick auf die Drehorte sowie das Musikvideo zu „Feeling Lonely“. (rot)
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DVD: 13 Euro; Blu-Ray: 13 Euro