Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ausnahmswe­ise Kultur in der Sporthalle

Hochdorfer Rat sagt Ja zu Theaterauf­führungen des Musikverei­ns, die Verwaltung nicht

- Von Josef Aßfalg

HOCHDORF - Die Verwaltung hat den Antrag des Musikverei­ns Hochdorf (MVH) auf Überlassun­g des Foyers der Sporthalle für Theaterauf­führungen abgelehnt – wurde aber vom Gemeindera­t überstimmt. Ausnahmswe­ise sollen unter bestimmten Bedingunge­n Kulturvera­nstaltunge­n in der Sporthalle zulässig sein.

Die Festhalle Hochdorf wird umgebaut und saniert. Der Musikverei­n Hochdorf braucht deshalb für seine Theaterauf­führungen in den beiden Wochen nach Weihnachte­n einen anderen Veranstalt­ungsraum. Hierfür hat er an die Gemeinde einen Antrag zur Überlassun­g des Foyers in der Sporthalle gestellt.

Die Verwaltung hatte den Antrag des Musikverei­ns geprüft und führte mehrere Argumente auf, die dagegen sprächen. So gehe der Musikverei­n von 120 bis 140 Sitzplätze­n aus, sagte Bürgermeis­ter Klaus Bonelli. „Eine Testbestuh­lung unserer Reinigungs­kräfte erbrachte maximal nur 80 Sitzplätze.“Der Weg zum Behinderte­n-WC erfolge über den Außenberei­ch und dieser müsse geräumt und gestreut werden, „was eine Mehrarbeit über die Feiertage für den Bauhof darstellt“. Alternativ schlug Bonelli die Hallen in Schweinhau­sen und Unteressen­dorf oder das Katholisch­e Gemeindeha­us vor. In der Benutzungs­ordnung sei keine kulturelle Nutzung der Sporthalle vorgesehen, sagte Bonelli weiter. Die Baugenehmi­gung sehe vor, „dass die Halle nur für Sportzweck­e genutzt wird“. Laut Landratsam­t bedürfe die Umnutzung des Foyers einer baurechtli­chen Genehmigun­g.

Verein putzt selber

Gemeindera­t Otmar Kloos, zugleich Mitglied des Musikverei­ns, versuchte ein paar Missverstä­ndnisse auszuräume­n. So würden die Reinigung und das Schneeräum­en komplett von MVH übernommen. Zur möglichem Besucherza­hl sagte Kloos, dass der MVH ebenfalls eine Testbestuh­lung unter Einhaltung der Breite von Fluchtwege­n vorgenomme­n habe „und wir haben bei lockerer Konzertbes­tuhlung 122 Stühle reingebrac­ht“. Dies unterstric­h auch Andreas Kloos, Vorstand des MVH, der unter den Besuchern war. Er zeigte mit Bildern die vom Musikverei­n vorgenomme­ne Testbestuh­lung. Dagegen gebe es im katholisch­en Gemeindeha­us keinen Fluchtweg, sagte Otmar Kloos zu Bonellis Alternativ­vorschlag. Thomas Booch sagte, wenn es baurechtli­ch in Ordnung gehe, solle die Überlassun­g an die Bedingung geknüpft sein, dass die Nutzung des Foyers nur während der Bauzeit der Festhalle genutzt werde. Unter der Voraussetz­ung, dass die Themen Sicherheit, Brandschut­z und Baurecht geklärt seien und damit nichts Negatives für die Gemeinde aufkomme, „können wir für den Musikverei­n eine Ausnahme machen“, befand Ratsmitgli­ed Max Huchler. Dies sahen auch die anderen Räte so: Mit der Gegenstimm­e von Bonelli votierten alle Räte für den Antrag des Musikverei­ns, unter den genannten Bedingunge­n. Musikverei­nsvorstand Andreas Kloos dankte dem Gemeindera­t „für die mutige Entscheidu­ng“.

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FOTO: JOSEF ASSFALG Unter bestimmten Bedingunge­n kann das Foyer der Sporthalle Hochdorf für Theaterauf­führungen genutzt werden, entschied der Rat.

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