Schwäbische Zeitung (Biberach)
Sich mit Musik selbst auf die Schippe nehmen
A-cappella-Chor „Mannes Sangesmann“überzeugt im ausverkauften Haus
MÜHLHAUSEN (sz) - Sein 150-jährigen Bestehen hat der Liederkranz Eberhardzell mit einem Konzert des A-cappella-Männerchors „Mannes Sangesmannen“gefeiert.
In der voll besetzten Halle in Mühlhausen strapazierten die sieben Sangesmannen die Lachmuskeln des Publikums. Im Jahr 1999 gründete der Namensgeber Manne Gaupp aus Hummertsried die Sangesmannen, denen neben ihm Thomas Bodenmüller, Uli Hones, Johannes Ott, Alexander Stützle, Florian Tobisch und Johannes Tress angehören.
Zum Auftakt sangen die Sangesmannen eine „Hymne“auf Oberschwaben und machten glaubhaft, dass bereits der liebe Gott ein Oberschwabe war. Johannes Ott moderierte humorvoll durch den Abend und die Sangesmannen banden das Publikum von Beginn ihres Auftrittes mit ein. So erzählten und sangen sie über „Fluiga“, die in der Sonnentaublume „bebbet“, über die Tücken des Internets, über den „Stinkkäs“, über aufkommende Darmwinde im Wartezimmer und über den „Kruscht“in der Schublade, im Keller oder auf der Bühne. Immer wieder wurde das Publikum aufgefordert, gewisse Passagen mitzusingen. Einer der Höhepunkte war das Lied über die Ortschaft Mühlhausen. Hier stellte der Männerchor fest, dass Mühlhausen zu wenig Kinder hat. Um Abhilfe zu schaffen, habe der Kirchengemeinderat ein Storchennest auf das Kirchturmdach anbringen lassen. Des Weiteren sangen sie vom „Hugo seiner Kuah“(Ortsvorsteher Hugo Weber). Was und wer aus der Gesamtgemeinde Eberhardzell von dieser Kuh nach deren Ableben Verwendung findet, gaben die Mundartisten in unzähligen Strophen bekannt. Hierbei wurden die Sangesmannen beim Refrain kräftig von den Zuhörern unterstützt.
Auch beim oberschwäbischen „Hennenzyklus“überzeugten die Männer. Das erste Lied beschreibt, wie harmonisch es zwischen Gockeler und Hennen laufen kann. Das nächste Stück handelt von der gescheiterten Beziehung beider und dem Resultat: Taugt der Gockel nichts, landet er in der Pfanne! Beim „Oberschwäbischen Sprachkurs“wurde das Publikum fast schon überfordert. In einem Wörtersalat mit oberschwäbischen B-Worten, welche die Sangesmannen alle gleichzeitig und durcheinandener sangen, mussten die Zuhörer einzelne Worte heraushören. Für alle Nicht-Schwaben, wurden die einzelnen Sätze auf hochdeutsch übersetzt.
Im Saal herrschte eine fröhliche und ausgelassene Stimmung und erst nach drei geforderten Zugaben durften die Mannes Sangesmannen die Bühne verlassen.