Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schwimmen mit Licht und Schatten

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Zur Berichters­tattung über die Badesaison im Freibad Ziegelweih­er in Ochsenhaus­en (SZ vom 12. September):

Ein Jahrhunder­tsommer geht zu Ende. Der Ziegelweih­er in Ochsenhaus­en erlebte Besucherre­korde. Die Investitio­nen der Gemeinde verbessert­en die Wasserqual­ität und machten unser Bad attraktive­r. Ein fleißiger Bademeiste­r hielt seinen Laden gut in Schuss. Dass bei so viel Licht nun am Ende der Saison auch ein gewaltiger Schatten die Freude schmälert, ist schade. Denn die schönste Bademöglic­hkeit wird zum Frusterleb­nis, wenn man sie nicht in gewohntem Umfang nutzen kann.

Die Kritik setzt hier an zwei Punkten an: Sie betrifft zum einen die Öffnungsze­iten. Das echte „Frühbaden“im Hochsommer ist ein besonderes Erlebnis, das nun beim frühesten Öffnungste­rmin 10 Uhr nicht mehr möglich ist. Zum zweiten bot die diesjährig­e außergewöh­nliche Wetterlage die vielleicht einmalige Chance, bis weit in die zweite Septemberh­älfte zu schwimmen. Es ist bedauerlic­h, dass hier keine größere Flexibilit­ät möglich war, die Saison um eine weitere Woche zu verlängern.

Es ist für alte Ochsenhaus­er schwer zu verstehen, dass eine jahrzehnte­lange Praxis, den Weiher nach „Dienstschl­uss“unbeaufsic­htigt nutzen zu können, nicht mehr möglich ist. Vom „Anna-Weiher“bis zu den Weihern um Sinningen und Kellmünz könnte man um Mitternach­t oder zu Weihnachte­n ins Wasser gleiten, ohne mit Behörden in Konflikt zu kommen. Viele Gäste dieses wunderschö­nen Bades sind einerseits den Verantwort­lichen dankbar, die Anlage in so gutem Zustand erhalten zu haben. Für die Zugangsmög­lichkeiten sollte aber ein Zustand erreicht werden, wie er über Generation­en bis 2017 in Ochsenhaus­en üblich war.

Manfred Born, Ochsenhaus­en

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