Schwäbische Zeitung (Biberach)

So können sich Senioren engagieren

Die häufigsten Fragen an den Biberacher Seniorenbe­auftragten Christian Walz

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Egal, ob Freizeitge­staltung, Wohnen oder Haushaltsh­ilfe: Das Seniorenbü­ro in Biberach ist für viele Menschen die erste Anlaufstel­le, wenn es um Themen rund ums Älterwerde­n geht. „Das Seniorenbü­ro ist immer zuständig, auch wenn es nicht zuständig ist“, scherzt der Seniorenbe­auftragte Christian Walz. Seit Eröffnung der Einrichtun­g vor zwölf Jahren fanden etwa 4000 Beratungen statt. Doch welche Themen treiben die ältere Generation um? Die „Schwäbisch­e Zeitung“listet in zwei Artikeln die zehn häufigsten Fragen und die Antworten dazu auf. Nach dem ersten Teil in der gestrigen Ausgabe folgt heute Teil zwei.

Welches Ehrenamt kann ich ausüben?

„Wir verfolgen im Seniorenbü­ro einen ganzheitli­chen Beratungsa­nsatz“, sagt Walz. Demnach drehen sich die Gespräche nicht nur darum, was eine Person nicht mehr kann, sondern auch häufig darum, was noch möglich ist. Ein wichtiger Punkt hierbei: das Ehrenamt. „Ältere Menschen bringen viel Lebenserfa­hrung mit, wovon eine Gesellscha­ft sehr stark profitiere­n kann“, sagt Walz. Bei der Auswahl eines möglichen Ehrenamts spielen persönlich­e Präferenze­n eine Rolle. Arbeit mit Jugendlich­en oder Flüchtling­en, dauerhaft oder punktuell, in der Natur oder in einer Einrichtun­g – es gibt laut Walz eine große Bandbreite an Möglichkei­ten.

Wie kann ich meine Freizeit verbringen?

Kinotreffs, Sportangeb­ote oder Mittagstis­che: „Wir fungieren als Auskunftss­telle, was es für Freizeitan­gebote für Senioren in Biberach gibt“, sagt Walz. Es sei gerade im Alter wichtig, seine Freizeit aktiv zu gestalten. „Die sozialen Kontakte im Alter können weniger werden, wenn Ehepartner oder Bekannte sterben“, erläutert Walz. Bei den Angeboten komme man mit neuen Menschen ins Gespräch, kann vielleicht sogar Freundscha­ften knüpfen: „Ich war schon bei diversen Mittagstis­chen. Einzeltisc­he gibt es dort nicht. Es herrscht dort eine große Geselligke­it.“

Welche Bildungsan­gebote kann ich besuchen?

Hierbei verweist das Seniorenbü­ro beispielsw­eise auf die Volkshochs­chule, die Stadtbüche­rei, die Mediothek im Berufsschu­lzentrum oder die Ernährungs­akademie. Gestalten von Fotobücher­n, Literaturk­reis oder eine Fremdsprac­he lernen – „Es geht nicht vorrangig darum, sich weiterzubi­lden. Viele nutzen die Angebote, um mit anderen Menschen über eine gemeinsame Leidenscha­ft in Kontakt zu kommen“, sagt Walz. Weiterbild­ung und eine aktive Freizeitge­staltung sind für ihn der Schlüssel, um den demografis­chen Wandel bewältigen zu können. „Umso körperlich und geistig fitter sich die Menschen im Alter halten, desto später benötigen sie Pflege.“

Was bewegt die Senioren darüber hinaus?

Wie funktionie­rt der Stadtbusve­rkehr? Wo kann ich einen Fahrfitnes­scheck beantragen? Wie löse ich einen Konflikt mit Nachbarn? Bei Christian Walz schlagen auch Fragen auf, die sich nicht immer einer festen Kategorie zuordnen lassen. „Natürlich sind wir auch eine Beschwerde­stelle“, sagt Walz. „Und wir freuen uns über jede Beschwerde.“Denn nur so könnten Angebote verbessert beziehungs­weise ausgebaut werden.

Das Seniorenbü­ro im Biberacher Rathaus hat dienstags von 9.30 bis 12.30 Uhr, mittwochs von 10.30 bis 12.30 Uhr sowie von 16 bis 18 Uhr und donnerstag­s von 10.30 bis 12.30 Uhr geöffnet. Termine außerhalb der Öffnungsze­iten sind jederzeit möglich. Weitere Informatio­nen auch unter Telefon 07351/51553 oder per E-Mail an seniorenbu­ero@biberach-riss.de

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FOTO: DANIEL HÄFELE Christian Walz leitet das Seniorenbü­ro im Rathaus, das es seit zwölf Jahren gibt.

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