Schwäbische Zeitung (Biberach)
Biber-Bohne verbindet Menschen weltweit
Fair-Trade unter der Lupe – zwei Frauen aus Nicaragua berichten
BIBERACH (sz) - Auf Einladung des Weltladens Biberach und in Kooperation mit der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Biberach, der Lokalen Agenda 21 Biberach, des Arbeitskreises Entwicklungspolitik (AKE) und der DWP-Fairhandelsgenossenschaft Ravensburg haben am Montagabend zwei Kaffeebäuerinnen aus Nicaragua einen Besuch in der Friedenskirche gemacht. Aus der dortigen Kooperative Cosatin stammt die „Biber-Bohne“, der Biberacher Stadtkaffee. Dr. Susanne Barth vom Weltladen Biberach begrüßte die Geschäftsführerin Maribel Rosales Soto, Esmeralda Martinez, Kooperativenmitglied, und zahlreiche Interessierte.
Die beiden Frauen berichteten über die jahrzehntelange erfolgreiche Arbeit und ihre Zukunftsaussichten. Wie die Bauern und ihre Familien von dem fairen Handel profitieren, zeigte ein Bildvortrag. So wurden die Einkommen der Bauern erhöht, die Infrastruktur ausgebaut und die Landwirtschaft ökologischer ausgerichtet. Esmeralda Martinez ist neben ihrer Arbeit als Frauenbeauftragte engagiert und hat in dieser Funktion in ihrem Ort eine kleine Schule und eine Bank für Mikrokredite für Kleinbauern aufgebaut. Geschäftsführerin Maribel Rosales Soto berichtete über die steigenden Absatzzahlen der Kooperative und dass die Bauern nun auch schlechte Anbaujahre in einem Produktsegment (beispielsweise beim Kaffee) mit anderen Produkten (beispielsweise Kurkuma) besser ausgleichen können.
Wichtig war es den beiden Frauen, sich auch bei den Mitgliedern des Weltladens, aber auch allen Konsumenten von Fairtrade-Produkten zu bedanken. Nur durch den gemeinsamen Einsatz hätten sich die Lebensbedingungen von etwa 3000 Menschen in der Kooperative verbessert.
Im Rahmen der Fairen Wochen wurden die beiden Frauen von Mitarbeitern der DWP-Fairhandelsgenossenschaft Ravensburg begleitet.
Die „Biber-Bohne“gibt es seit 2003 in Biberach. Zusammen mit der Lokalen Agenda der Stadt Biberach wurde der Kaffee ins Leben gerufen. Das damalige Motto „Kann sich Ihr Kaffeepflücker Kaffee leisten?“wurde zum Anlass genommen, auf die ungerechte Bezahlung der Kaffeebauern hinzuweisen. Eine Verkostung von Kaffee-Produkten rundete den Abend ab.