Schwäbische Zeitung (Biberach)
120 Kilo gefährliches Kraut gesammelt
Gartenbauverein Schemmerhofen bekämpft Jakobskreuzkraut
SCHEMMERHOFEN (sz) - Mitglieder des Gartenbauvereins und Freiwillige haben sich unterhalb des Spielplatzes am Bohnenstock in Schemmerhofen getroffen, um gemeinsam Jakobskreuzkraut zu bekämpfen, das dort gerade in größeren Mengen blüht.
Das Kreuzkraut enthält hochgiftige Pyrrolizidinalkaloide, die sich in der Leber anreichern. Fressen Tiere regelmäßig von der Pflanze, führen diese Stoffe schleichend zu einem qualvollen Tod. Über Milch und Honig gelangen die Giftstoffe auch in die Nahrungsmittelkette. In Irland, Österreich und der Schweiz ist die Pflanze meldepflichtig. Wegen der Giftigkeit für Mensch und Tiere sowie der zunehmenden Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts ist jeder Landbesitzer in diesen Ländern dazu angehalten, das Kraut aktiv zu bekämpfen.
Die Pflanze kann bis zu 150 000 flugfähige Samen bilden, die bis zu 20 Jahre keimfähig bleiben. Wird das blühende Kraut nur abgemäht oder gemulcht, setzt eine sogenannte Notreife der Samen ein. Die Pflanze muss mit der Wurzel entfernt werden, da diese sonst erneut austreibt. Nach einer kurzen Einweisung durch Klaus von Bank arbeitete sich die Gruppe mit Handschuhen, zahlreichen Müllsäcken und Wurzelstechern bewaffnet durch den Hang unterhalb des Spielplatzes.
Nach zwei Stunden waren 120 Kilo Jakobskreuzkraut in Säcke verpackt und wurden über den Bauhof entsorgt. Das Kraut wurde schon in der Lindenstraße, Pflugstraße und am Straßenrand im Bohnenstock entfernt. Kleinere Mengen kann man im verschlossenen Sack in den Restmüll geben. Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, muss man rechtzeitig handeln.
Gemeinde warnt vor Ausbreitung
„Jeder sollte die Pflanze kennen und auf seinem Grundstück Entfernen. Wiesen und Weiden müssen intensiv gepflegt werden, die Aussamung an Böschungen, Weg- und Straßenrändern ist durch entfernen der Pflanzen zu verhindern. In Baugebieten, an Spielplätzen und in Ortschaften sollten Anlieger und die Gemeinden die Pflanzen bekämpfen“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde Schemmerhofen.
Die Flyer „Giftiges Kreuzkraut – erkennen und handeln“liegen zurzeit zur Mitnahme im Rathaus in Schemmerhofen aus.