Schwäbische Zeitung (Biberach)
Center Parcs: „Es wird zeitlich schon eng“
Auf der Baustelle des Ferienparks in Leutkirch herrscht Zeitdruck
LEUTKIRCH - Zehn Tage bleiben bis zur Eröffnung des Ferienparks Allgäu von Center Parcs bei Leutkirch. Rund 1200 Beschäftigte arbeiten im Urlauer Tann derzeit unter Hochdruck daran, das Areal bis zur Ankunft der ersten Gäste fertigzustellen. „Es wird zeitlich schon eng“, sagt Frank Daemen, Deutschland-Chef des Konzerns, im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Dennoch ist er aktuell überzeugt davon, dass nahezu alle Angebote des Ferienparks in wenigen Tagen zur Verfügung stehen. Die Voraussetzung dafür: keine gravierenden Zwischenfälle auf der Baustelle.
Wände werden gestrichen, Bodenplatten verlegt und Wege asphaltiert – auf dem Gelände herrscht weiterhin Hochbetrieb. In einigen Bereichen sind laut Frank Daemen „nur noch kleine Restarbeiten“nötig. „Finishing“nennt er solche Tätigkeiten wie Bäume einpflanzen, Möbel aufstellen oder Aufräumen. An anderen Stellen, wie im Erlebnisbad Aqua Mundo, sind hingegen noch mehrere Arbeitsschritte fällig. Fliesen legen und verfugen zählt dazu. Die Becken sind derweil bereits mit Wasser gefüllt, erste Testläufe seien positiv verlaufen, erklärt der DeutschlandChef. In den kommenden Tagen liegt ein wesentliches Augenmerk auf dem Rutschenturm, den Daemen als „Achillesferse“des Parks bezeichnet. Denn am Freitag stehe die TÜVPrüfung auf dem Programm. „Da müssen wir fertig sein“, betont er.
„Wir rutschen so durch“, sagt Daemen bei einer Besichtigung des Areals schmunzelnd. Er meint damit, dass ein Großteil der gesamten Baustelle nach derzeitigem Stand gerade rechtzeitig zum 1. Oktober fertiggestellt sein werde. „Bis zur letzten Minute“werden die Arbeiter beschäftigt sein, vermutet er.
Der Park werde sich am Eröffnungstag „auf einem akzeptablen, guten Niveau“befinden, ist sich der Managing Director sicher. Auch wenn alles nach Plan läuft, ließen sich Restarbeiten, die nach der Eröffnung erledigt werden müssen, nicht vermeiden. „Links oder rechts wird es noch ein paar Dinge zu tun geben“, so Daemen. Als Beispiele nennt er das Montieren einer Lampe oder das Pflanzen einzelner Bäume. Das ist seiner Einschätzung nach allerdings nicht tragisch. Nicht rechtzeitig fertig werden hingegen das Außenschwimmbecken – was laut Daemen von Beginn an festgestanden habe – und die Seilbahnrutsche „Zip Wire“.
400 000 Übernachtungen gebucht
Auch in einigen Ferienhäusern – die zum Start nicht buchbar waren – könne der Innenausbau erst nach der Eröffnung abgeschlossen werden. 620 der insgesamt 1000 Feriendomizile sind ab dem 1. Oktober von Erholungssuchenden belegt. Nach und nach könnten in den kommenden Wochen weitere Häuser gebucht werden. 250 Einrichtungen der höchsten Kategorie und ein Wellness-Bereich sollen – wie bereits ursprünglich geplant – einige Wochen später zur Verfügung stehen. Wie Park-Manager Christoph Muth sagt, seien derzeit insgesamt rund 400 000 Übernachtungen gebucht.
Um die Vielzahl an Gästen gut versorgen zu können, sind rund 1000 Mitarbeiter erforderlich. Für den Start sei ausreichend Personal gefunden worden, meint Muth. Mit zunehmenden Gästezahlen werde der Mitarbeiterstab in den kommenden Wochen weiter aufgestockt.
Für Verzögerungen auf der Baustelle sorgten – wie Frank Daemen erklärt – vor allem zwei Faktoren. Zunächst nennt er das Wetter. „Es ist immer zu kalt, zu nass, zu warm oder zu trocken“, sagt er schmunzelnd. Konkret hätten Schneefall im April und die lange Trockenheit im Sommer den Arbeitern Probleme bereitet. Ein weiterer Grund für die Verzögerungen sei der „Druck auf dem Handwerkermarkt“.
Für den gesamten Bau des Ferienparks sind Kosten von 350 Millionen Euro veranschlagt. Diesen Rahmen zu halten, wird kaum möglich sein, gesteht Daemen: „Wir liegen schon etwas darüber.“Genaue Zahlen würden derzeit noch nicht vorliegen.