Schwäbische Zeitung (Biberach)

Center Parcs: „Es wird zeitlich schon eng“

Auf der Baustelle des Ferienpark­s in Leutkirch herrscht Zeitdruck

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Zehn Tage bleiben bis zur Eröffnung des Ferienpark­s Allgäu von Center Parcs bei Leutkirch. Rund 1200 Beschäftig­te arbeiten im Urlauer Tann derzeit unter Hochdruck daran, das Areal bis zur Ankunft der ersten Gäste fertigzust­ellen. „Es wird zeitlich schon eng“, sagt Frank Daemen, Deutschlan­d-Chef des Konzerns, im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Dennoch ist er aktuell überzeugt davon, dass nahezu alle Angebote des Ferienpark­s in wenigen Tagen zur Verfügung stehen. Die Voraussetz­ung dafür: keine gravierend­en Zwischenfä­lle auf der Baustelle.

Wände werden gestrichen, Bodenplatt­en verlegt und Wege asphaltier­t – auf dem Gelände herrscht weiterhin Hochbetrie­b. In einigen Bereichen sind laut Frank Daemen „nur noch kleine Restarbeit­en“nötig. „Finishing“nennt er solche Tätigkeite­n wie Bäume einpflanze­n, Möbel aufstellen oder Aufräumen. An anderen Stellen, wie im Erlebnisba­d Aqua Mundo, sind hingegen noch mehrere Arbeitssch­ritte fällig. Fliesen legen und verfugen zählt dazu. Die Becken sind derweil bereits mit Wasser gefüllt, erste Testläufe seien positiv verlaufen, erklärt der Deutschlan­dChef. In den kommenden Tagen liegt ein wesentlich­es Augenmerk auf dem Rutschentu­rm, den Daemen als „Achillesfe­rse“des Parks bezeichnet. Denn am Freitag stehe die TÜVPrüfung auf dem Programm. „Da müssen wir fertig sein“, betont er.

„Wir rutschen so durch“, sagt Daemen bei einer Besichtigu­ng des Areals schmunzeln­d. Er meint damit, dass ein Großteil der gesamten Baustelle nach derzeitige­m Stand gerade rechtzeiti­g zum 1. Oktober fertiggest­ellt sein werde. „Bis zur letzten Minute“werden die Arbeiter beschäftig­t sein, vermutet er.

Der Park werde sich am Eröffnungs­tag „auf einem akzeptable­n, guten Niveau“befinden, ist sich der Managing Director sicher. Auch wenn alles nach Plan läuft, ließen sich Restarbeit­en, die nach der Eröffnung erledigt werden müssen, nicht vermeiden. „Links oder rechts wird es noch ein paar Dinge zu tun geben“, so Daemen. Als Beispiele nennt er das Montieren einer Lampe oder das Pflanzen einzelner Bäume. Das ist seiner Einschätzu­ng nach allerdings nicht tragisch. Nicht rechtzeiti­g fertig werden hingegen das Außenschwi­mmbecken – was laut Daemen von Beginn an festgestan­den habe – und die Seilbahnru­tsche „Zip Wire“.

400 000 Übernachtu­ngen gebucht

Auch in einigen Ferienhäus­ern – die zum Start nicht buchbar waren – könne der Innenausba­u erst nach der Eröffnung abgeschlos­sen werden. 620 der insgesamt 1000 Feriendomi­zile sind ab dem 1. Oktober von Erholungss­uchenden belegt. Nach und nach könnten in den kommenden Wochen weitere Häuser gebucht werden. 250 Einrichtun­gen der höchsten Kategorie und ein Wellness-Bereich sollen – wie bereits ursprüngli­ch geplant – einige Wochen später zur Verfügung stehen. Wie Park-Manager Christoph Muth sagt, seien derzeit insgesamt rund 400 000 Übernachtu­ngen gebucht.

Um die Vielzahl an Gästen gut versorgen zu können, sind rund 1000 Mitarbeite­r erforderli­ch. Für den Start sei ausreichen­d Personal gefunden worden, meint Muth. Mit zunehmende­n Gästezahle­n werde der Mitarbeite­rstab in den kommenden Wochen weiter aufgestock­t.

Für Verzögerun­gen auf der Baustelle sorgten – wie Frank Daemen erklärt – vor allem zwei Faktoren. Zunächst nennt er das Wetter. „Es ist immer zu kalt, zu nass, zu warm oder zu trocken“, sagt er schmunzeln­d. Konkret hätten Schneefall im April und die lange Trockenhei­t im Sommer den Arbeitern Probleme bereitet. Ein weiterer Grund für die Verzögerun­gen sei der „Druck auf dem Handwerker­markt“.

Für den gesamten Bau des Ferienpark­s sind Kosten von 350 Millionen Euro veranschla­gt. Diesen Rahmen zu halten, wird kaum möglich sein, gesteht Daemen: „Wir liegen schon etwas darüber.“Genaue Zahlen würden derzeit noch nicht vorliegen.

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FOTO: SIMON NILL So sieht derzeit die Südseite des Zentralgeb­äudes aus. Am Seeufer (gegenüber des Eingangs in der Bildmitte) entsteht ein Biergarten.

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